Warum spielen Katzen so gerne und schnappen alles in die Pfoten, was wegläuft, sich irgendwo versteckt, sich rollt oder gekickt werden kann? Die Antwort ist einfach, fabKatze: Spielen liegt in der Natur der Katze! Bereits im Alter von wenigen Wochen beginnen Katzen ihre ersten Kämpfe mit Bällen, Plüschmäusen, Federn und Katzenkumpels. Auch wenn sich ihre Vorlieben für bestimmte Spielarten mit zunehmendem Alter ändern können, bleibt eines immer gleich: Katzen hassen Langeweile und tun alles, um sie zu vertreiben. Und wie können wir Betreuer dafür sorgen, dass unsere Fellnasen immer beschäftigt sind und was können wir machen, um die Langeweile der Katzen zu vertreiben? Schauen wir uns das Thema genauer an.
Spielen oder Jagen?
Diese Frage stellen wir uns gleich zu Beginn, denn die Begeisterung für das Spielen entspringt dem Jagdinstinkt der Katzen. Domestizierte Katzen, die seit Tausenden von Jahren Seite an Seite mit Menschen leben, sind in vielerlei Hinsicht eng mit ihren wilden Vorfahren verbunden. Obwohl sie immer das beste Futter in ihrem Napf finden und ihren Appetit ohne große Anstrengung stillen, haben Hauskatzen ihren ausgeprägten Jagdtrieb beibehalten und werden weiterhin Jagdversuche unternehmen, sowohl als Zeitvertreib wie auch auf der Suche nach Futter. Unter anderem aus diesem Grund wurden sie als invasive Art eingestuft – ihre unkontrollierte Anwesenheit in unserer Umwelt kann das Ökosystem bedrohen, da Katzen kleine Tiere (darunter auch gefährdete Arten) jagen und deren Populationen zerstören, auch wenn wir der Meinung sind, dass sie nicht jagen sollten, weil sie ja schließlich zu Hause gefressen haben. Der Jagdinstinkt der Katze ist so stark, dass wir nicht in der Lage sind, ihn zu bekämpfen.
Aber wie sieht das bei Hauskatzen aus, die nicht nach draußen gehen? Hier spielt das Spielen eine große Rolle und wir als Betreuer sollten es der Katze unbedingt ermöglichen, um eines ihrer wichtigsten Bedürfnisse zu befriedigen. Spielen ist genauso wichtig wie Essen, die Befriedigung physiologischer Bedürfnisse oder Schlaf. Ihre Abwesenheit führt zu Langeweile und dadurch zu Frustration und vielen unerwünschten Verhaltensweisen, wie z. B. das Zerstören von Möbeln, das Angreifen des Betreuers oder das Spielen mit zufällig im Haus gefundenen Gegenständen (auch solchen, die für die Katze gefährlich sind). Schon 5-10 Minuten aktives, engagiertes und tägliches Spiel mit der Katze reichen aus, um die Langeweile zu vertreiben und den häuslichen Jäger glücklich zu machen.
Wie sollte man mit der Katze spielen?
Das ist auch eine gute Frage, fabKatze, denn es geht nicht darum, mit der Katze zu spielen, sondern es geht um das richtige Spielen. Ihr einen Ball zu werfen, der auf dem Boden rollt und unter dem Sofa landet, oder eine Angelrute zweimal zu wackeln und zu sagen: „meine Katze hat kein Interesse daran, sie will nicht spielen“ ist leider ein häufiger Fehler, aber wir verstehen, woher er kommt! Bis vor kurzem gab es nur wenige Informationen über das Spielen mit Katzen und erst in den letzten Jahren haben Verhaltensforscher, Betreuer und Katzenexperten daran gearbeitet, das Bewusstsein für die richtigen Spielmöglichkeiten mit der Katze zu stärken. Wir präsentieren Euch heute einige der wichtigsten Informationen:
Das Spieln sollte den Jagdzyklus nachahmen, d. h. der Schwerpunkt sollte auf der Nachahmung des natürlichen Jagdzyklus einer Katze in freier Wildbahn liegen. Um zu fressen, muss die Katze zuerst ihre Beute fangen und erst danach kann sie ihr prächtiges Fell pflegen und ein herrliches Nickerchen machen. Auch die Spielzeit sollte ihr diese Gelegenheit bieten – sie sollte vor der Mahlzeit stattfinden und die Katze dazu zwingen, auf das Spielzeug zu lauern, es zu beobachten, es zu fangen, eine Weile zu spielen und dann die Jagd mit einem leckeren Festmahl – Futter oder Leckerli – zu beenden.
Auswahl des Spielzeugs. Jede Katze geht etwas anders an die Jagd heran und mag andere Spielzeuge. Manche Fellnasen sind eher von Federn begeistert, die von der Decke fliegen und die auf dem Sofa, der Kratzliege, dem Regal liegen, während andere Katzen eher nach etwas jagen, das auf dem Boden krabbelt – eine Maus, die an einer Schnur gezogen ist und sich hinter dem Sofa versteckt, oder eine kleine Papierkugel, die, wenn man sie mit der Pfote berührt, anfängt, vor der Katze wegzurollen. Probiere verschiedene Lösungen mit Deiner Katze aus und denke daran, das Spielzeug regelmäßig zu wechseln – was sie heute noch mochte, wird sie morgen vielleicht nicht mehr so sehr begeistern, aber wenn Du es für zwei Wochen in den Schrank stellst, wird es seine magischen Kräfte wiedererlangen.
Auch das Beobachten gehört zum Spiel dazu. Viele Versuche, mit einer Angel zu spielen, scheitern, weil die Katze sich nicht auf das Spiel einzulassen scheint. Aber ist das wirklich so? Einer der wichtigsten Aspekte der Jagd ist die Beobachtung der Beute – die Katze beobachtet ihre Bewegungen genau, prüft, wo und wie oft sie stehen bleibt, berechnet, wann sie sich ihr unbemerkt nähern kann und schnappt sie, wenn sie sich die besten Chancen ausrechnet. Wir, die Betreuer, kommen oft nicht bis zu diesem Punkt – wir bewegen die Angel und es scheint uns, dass die Katze überhaupt nicht daran interessiert ist, also hören wir auf zu spielen und kehren zu unseren Pflichten zurück. Und es wäre ausreichend ….
Versetze sich in die Rolle der Beute. Ja, ja, fabKatze – wenn Du zur Angel greifst und Deine Katze zum Spielen aufforderst, denk daran, dass Du eine Verlängerung dieser Angel bist. Wenn Du sie kontrollierst, musst Du denken wie ein Vogel, wie eine fliehende Maus, wie eine Schlange, die über den Boden kriecht. Laufe bis zur Decke, nur um einen Moment später auf das Sofa zu fallen. Bewege Deine Hand schneller und langsamer. Ändere das Tempo, ändere die Richtung, verstecke Dich hinter Hindernissen im Haus und lass die Katze Dich bemerken, nur um im nächsten Moment wieder zu verschwinden. So würde die Jagd in freier Wildbahn aussehen und es ist diese Unberechenbarkeit, die alle Katzen zu höchster Konzentration antreibt.
Lass Dich nicht fangen. Wenn Du mit Deiner Katze spielst, denke immer daran, dass die Angel, die Feder, die Maus oder der Ball die Beute der Katze ist. Erlaube der Katze nicht, dass sie Deine Hände oder Füße jagd – dass sie die Bewegung Deiner Finger oder Hände mit dem Jagen gleichsetzt. Solche Spiele sind verlockend und niedlich, besonders bei Kätzchen, aber wenn wir Verhaltensprobleme und Katzenaggression vermeiden wollen, dürfen wir der Katze nicht erlauben, uns als Beute zu sehen. Schließlich macht es für sie keinen Unterschied, ob sich unsere Hand bewegt, weil wir spielen wollen oder weil wir gerade versuchen, eine E-Mail an den Chef zu schreiben.
Wie kann man die Langeweile der Katze bekämpfen?
Es ist ganz einfach! Versuche jeden Tag, zumindest morgens und abends, die Aufmerksamkeit Deiner Katze auf Dich zu lenken und sie zum Spielen zu animieren. Das müssen keine langen Spielstunden sein, bei denen die Katze mit heraushängender Zunge bis zum Kinn herumläuft, aber es ist wichtig, dass sie alle ihre Sinne anspricht. Gib nicht gleich auf, wenn ein Spielzeug ergriffen wurde – lass die Katze eine Weile damit spielen, und wenn sie ihren Blick eine Weile darauf verweilen lässt, lenke die Aufmerksamkeit der Katze erneut darauf. Ein paar solcher Zyklen beruhigen den Jagdtrieb der Fellnase für immer und führen ihn direkt zu einem vollen Napf.
Und was ist mit der Langeweile, wenn Du nicht zu Hause bist? Hier kommen alle Arten von interaktivem Spielzeug ins Spiel – Schachteln und Bälle, aus denen die Katze Leckerlis holen muss, Geruchsmatten, logisches Spielzeug. Stelle sie so auf, dass die Katze sie findet und sich anstrengen muss, bevor sie eine leckere Belohnung erhält. Denke auch an Spielzeug mit Katzenminze, Baldrian oder… die Mischung aus beidem, wie unser KungFu-Spielzeug. Katzenspielzeug mit aromatischer Füllung regt die Katze zum eigenständigen Spielen an und kann sie ermüden wie mehrere Jagden. Denk nur daran, dass die Katze nicht rund um die Uhr Zugang zu solchen Spielzeugen haben sollte und bewahre die Kräuter nach jedem Gebrauch in einer luftdichten Verpackung auf, damit sie ihre Wirkung nicht verlieren.
Auch Kratzbäume, Kratzliegen, Häuser und Betten helfen gegen Langeweile. Unter anderem vertreibt die Katze die Langeweile, indem sie ihre Umgebung beobachtet (der Blick aus dem Fenster ist sehr zu empfehlen, und die TOBI-Kratzliege eignet sich perfekt als Fensterbank), aber auch durch Nickerchen oder Training auf der Kratzliege. Wir gehen davon aus, dass je mehr Möglichkeiten es gibt, desto geringer die Gefahr der Langeweile ist, obwohl man natürlich nicht vergessen darf, dass die richtige Positionierung von Kratzbäumen, Kratzliegen und Betten von großer Bedeutung ist.
In unserem Blog findest Du weitere Informationen darüber, wo Du Kratzbäume, Kratzliegen und Betten aufstellen kannst, damit sie zum Hit in Deinem Katzenhaus werden:
Und Du und Deine Katze – wie bekämpft ihr die Langeweile, fabKatzen? Wir freuen uns darauf, in den Kommentaren von Euren bewährten Methoden, Euren interessantesten Ideen und den ungewöhnlichen Spielgewohnheiten Eurer Fellnasen zu hören.