Katzen-Physiologie: Wie kann man Probleme mit der Katzentoilette bewältigen?

Katzen-Physiologie, MyKotty

Die Physiologie von Katzen ist komplex, was man leicht an ihren Verhalten bemerken kann, z.B. bei der Benutzung einer Katzentoilette. Katzen sind sehr saubere Tiere, die den ausgewiesenen, sicheren und komfortablen Platz für ihre Lebensbedürfnisse gerne nutzen. Wenn die Mieze also manchmal ,,daneben‘‘ macht, hat solch ein Verhalten immer seine Ursache und wird niemals durch Böswilligkeit ihrerseits verursacht.  Sie tun dies in der Regel aufgrund von emotionalen oder gesundheitlichen Problemen. Für diese Art von Verhalten kann es viele Anreize geben, und sie können sehr unterschiedlich sein. Wenn also die Katzentoilette nicht immer der Ort ist, an dem sich die Katze entleert, ist dies ein klares Signal an uns Betreuer, schnell zu handeln. Helfen wir unserer Katze und suchen wir nach den Ursachen für dieses ungewöhnliche Verhalten.

Zunächst einmal sollten wir gesundheitliche Probleme ausschließen

Liebe FabKatzen, die Gesundheit steht an erster Stelle, deshalb bevor man etwas mit der Katzenstreu oder mit der Katzentoilette unternimmt, sollten wir überprüfen, ob das Problem nicht durch die Krankheit verursacht ist. In diesem Fall könnte es ein Problem mit dem Urogenitaltrakt der Katze sein, aber nicht nur das. Ein Besuch beim Tierarzt und eine Grunduntersuchung sind der beste Anfang um das Problem zu bewältigen. Wenn man beunruhigendes Verhalten unseres Haustiers feststellt, der nicht nur mit der Katzentoilette verbunden ist, sollte man einen Spezialisten aufsuchen, um den Gesundheitszustand des Tieres zu prüfen. In solch einer Situation, ist es empfehlenswert eine klinische Untersuchung, einen allgemeinen Urintest mit Sediment und Protein/Kreatinin-Verhältnis, einen Urin-Bakterizid-Test, Bluttest und Stuhlproben zu machen. Bevor man die Klinik besucht, sollte man zuerst den Tierarzt anrufen und fragen, wie man sich auf diese Tests vorbereiten sollte, damit unsere Katze nicht zusätzlich gestresst wird. Beispielsweise, wenn die Mieze ein Urintest oder eine Stuhlprobe haben muss und sie in die Klinik mit einem nüchternen Magen kommen soll, weil ihr für den Test Blut abgenommen wird, sollten wir uns vor dem Besuch darauf vorbereiten.

Die Beobachtung des Haustiers ist hier von großer Bedeutung. Es kann vorkommen, dass die Katze normalerweise die Katzentoilette benutzt, aber auch ,,daneben‘‘  pinkelt. Dies ist ein Signal, dass sie möglicherweise Probleme mit Steinen in ihrem Harnsystem hat. Solche Situationen sind gefährlich für ihre Gesundheit, und wir wissen das aus eigener Erfahrung mit unserer Katze Luis. Dann solltet Ihr den Tierarztbesuch nicht verzögern.

Haken wir die Gesundheit der Katze ab und gehen wir weiter

Wenn die Untersuchungen nichts ergeben haben und die Katze gesund ist, liegt das Problem wahrscheinlich in ihrer Psyche. Es gibt eine Reihe von wichtigen Gründen dafür, dass die Katze keine Interesse an der Katzentoilette hat und die Umgebung verschmutzt. Die Psyche der Katze – wie alle Pfleger dieser wunderbaren Tiere wissen – ist ein Fass ohne Boden und ein Thema, das für den normalen Sterblichen unerreichbar ist. Katzen gehören zu den komplexeren und emotional empfindlicheren Tieren, daher ist unsere Rolle bei der Beobachtung der Katze und der Beachtung ihres Verhaltens wichtig. Was sind also die Gründe für die Abneigung der Katze gegen die Katzentoilette? Die häufigsten Fragen, die in diesem Bereich aufgeworfen werden, sind:

  • Stress, der für eine Katze eine Reihe von Situationen bedeuten kann, z.B.: Einrichtung oder Renovierung einer Wohnung, Umzug, ein neues Familienmitglied (ob eine Gestalt eines anderen Fells oder einer weniger behaarten Version – kleines Kindes), Verlassen eines Gefährten „hinter einer Regenbogenbrücke“, Änderung unseres Arbeitsrhythmus und Zusammensein mit der Katze (Aufnahme einer neuen Arbeit, die es erfordert, den ganzen Tag von zu Hause wegzubleiben, während wir bisher von zu Hause aus gearbeitet haben), Verhaltensänderungen (wir wurden körperlich oder geistig krank), unbekannte Geräusche, die aus der Wand, einem benachbarten Balkon oder Fenster kommen, ein lauter Nachbar, ein neuer Hund oder eine neue Katze des Nachbarn usw. Wie man sieht, kann es viele Gründe für Stress bei unserer Katze geben – die Hauptsache ist, die Katze zu beobachten, die Ursache für diesen Stress zu suchen und ihn dann zu beseitigen. Glücklicherweise werden wir durch die Beseitigung des Stressfaktors normalerweise von dem Problem befreit, dass unsere Katze ,,daneben“ pinkelt;
  • Kampf um die Dominanz zwischen rivalisierenden Katzen. Da wir selbst ein ziemlich guter Beobachter unserer Katzenfreunde sind, sehen (oder verstehen) wir vielleicht nicht die Beziehung zwischen unseren Katzen, die zusammen unter einem Dach leben. Katzen sind emotionale und charakterstarke Tiere, daher kann ihre Freundschaft oder Abneigung völlig unterschiedliche Gesichter haben, und die winzigen Feinheiten, die zwischen dem gemeinsamen Spielen oder Liegen verwoben sind, können uns und unsere Wachsamkeit täuschen. Manchmal ist es so, dass Katzen, die unter einem Dach leben, sich offiziell gegenseitig tolerieren können und von außen alles gut aussieht. Aber unter dem so genannten Mantel kann es zu Kämpfen kommen. Solch eine Rivalität kann vor unserem menschlichen Auge verborgen werden und sich darin zeigen, dass eine Katze, die sich in dieser Beziehung dominiert fühlt, nicht die Katzentoilette benutzt. Die Angst vor einem Gefährten, der terrorisiert, veranlasst die Katze, ein anderes Ort zu suchen, an dem sie ihre physiologischen Bedürfnisse in Ruhe befriedigen kann. Und auch hier wird unsere wachsame Beobachtung wieder von unschätzbarem Wert. Falls nötig, kannst Du die Dienste eines Katzen-Verhaltensforschers in Anspruch nehmen, was wir jedem sehr empfehlen;
  • Senior-Katze – so wie bei uns – Menschen, je älter die Katze ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Inkontinenzprobleme hat;
  • Katzentoilette und die damit verbundenen Themen, wie:
    • unzureichende Anzahl von Katzentoiletten in der Wohnung – sehr oft reicht eine im Haus nicht aus, vor allem wenn es mehr Schnurrer gibt. In dieser Situation lohnt es sich, die Anzahl der Plätze und damit die Anzahl der Katzentoiletten zu erhöhen, in denen die Katzen ihre physiologischen Bedürfnisse befriedigen können,
    • schlechte Platzierung der Katzentoilette – es ist eine gute Idee, der Katze ein Gefühl der Intimität zu geben und ihre Toilette so zu platzieren, dass ihr niemand oder etwas „in die Quere kommen kann“. Die Platzierung der Katzentoilette sollte der Katze auf der einen Seite Schutz und auf der anderen Seite die Möglichkeit geben, die Umgebung zu beobachten. Wenn unser Haus zwei oder mehr Stockwerke hat, ist es wert, auf jedem Stockwerk eine Katzentoilette zu haben (natürlich machen wir uns nicht verrückt, denn wenn die Mieze eine Katzentoilette benutzt und kein Problem damit hat, ihre physiologischen Bedürfnisse an anderen Orten zu befriedigen, dann sollten wir das Haus nicht zu einer Katzentoilette machen:),
    • Größe der Katzentoilette – die überwiegende Mehrheit der Katzentoiletten ist leider zu klein, denn die Katze sollte in der Lage sein, die Toilette frei zu betreten und sich darin frei zu drehen, was nicht immer möglich ist. Wir wissen, dass eine Katzentoilette, da sie aufgrund der Funktion, für die sie konzipiert wurde, nicht sehr „attraktiv“ ist, normalerweise außerhalb der Reichweite menschlicher Augen und entfernt von den am häufigsten belagerten Teilen des Hauses aufgestellt wird. Wir versuchen auch sicherzustellen, dass sie nicht zu viel Platz benötigt. Es lohnt sich jedoch, eine zu kaufen, die der Katze Bewegungsfreiheit gibt. Es reicht, wenn wir uns selbst in ihre Situation versetzen… Keiner von uns möchte solche Unannehmlichkeiten haben , glaubt uns, dass unsere Katze das auch nicht will:),
    • Art der Katzentoilette – offene oder geschlossene – es hängt hier vor allem von der Katze selbst ab, denn beide haben ihre Vorteile. Das Wichtigste ist, dass sich die Katze in der Katzentoilette wohl und sicher fühlt. Wenn wir ein kleines Kätzchen haben, ist es einfacher, es an die Art der Katzentoilette zu gewöhnen, die für uns besser ist. Es kann passieren, dass die Katze die Katzentoilette, die wir ausgewählt haben, nicht betreten möchte. Dies ist dann das am einfachsten zu lösende Problem, weil wir nur ein neues kaufen müssen:);
  • Katzenstreu – die Wahl der Katzenstreu gehört ebenfalls zu der Katze, obwohl wir unseren kleinen Gefährten von Anfang an, an eine bestimmte Katzenstreu-Art gewöhnen können. Es gibt Katzen, die jede Art problemlos akzeptieren, und es gibt solche, die die Art, die Größe, den Geruch oder die Konsistenz der Katzenstreu nicht mögen werden. Aus dem technischen Ratschlag können wir vorschlagen, dass die in einen Behälter gefüllte Katzenstreu bis zu 5 cm hoch sein sollte. Katzen mögen es, ihren Kot ordentlich zu vergraben – schließlich sind sie sehr saubere Tiere. Wenn wir jedoch eine neue Streu in die Katzentoilette einführen wollen, lohnt es sich, dies schrittweise zu tun, indem wir zuerst einen kleineren Teil davon mit der alten Streu mischen und mit der Zeit immer mehr davon hinzufügen – bis zum Erfolg, d.h. einer kompletten Veränderung. Wie man bei Katzen sehen kann, funktioniert Geduld in jedem Bereich:);
  • Sauberkeit in der Katzentoilette – regelmäßige Reinigung der Katzentoilette und die Auswechslung der Katzenstreu gehört zu unseren wichtigsten Aufgaben. Für eine Katze, die saubere Pfoten und ein sauberes Fell zu schätzen weiß und ihrer Pflege ebenso viel Zeit widmet wie dem Fressen und Spielen, ist es sehr wichtig, dass sie beim Betreten der Katzentoilette das, was sie vorher “zurückgelassen“ hat, nicht mehr sieht. Wir spülen auch die Toilette nach jedem Besuch, warum sollte es bei einer Katze anders sein?:)

Wie pflegt man die Katzentoilette?

Die Auswahl und Anpassung der Katzentoilette an die Bedürfnisse der Katze steht an erster Stelle. Das zweite ist ihre Pflege und regelmäßige Reinigung – leider wird es sich das nicht von alleine machen, und selbst wenn sie “selbstreinigend“ ist, ohne unsere Hilfe, wird der verbrauchte Inhalt nicht wie mit Hilfe von einem Zauberstab verschwinden… schade:). Wenn wir unsere „Katzentoilette“-Pflichten vernachlässigen, kann es passieren, dass wir irgendwo in unserem Haus auf ein Katzen-„Überraschungsei“ stoßen. Es lohnt sich, mindestens zweimal am Tag die Fäkalien zu entnehmen, vorzugsweise morgens und abends. Dies ist ein absolutes Minimum, besonders, wenn man ein Paar Katzen hat. Eine Katzenstreuschaufel ist hilfreich bei der Entfernung von Fäkalien aus der Katzentoilette. Bei der Auswahl einer Schaufel ist es gut, auf seine Löcher zu achten und genau darauf, ob ihre Größe an die Streu angepasst wird, die wir verwenden wollen. Zum Beispiel hat Naturstreu in der Regel eine zylindrische Form und nicht alle Katzenstreuschaufel sind in der Lage, sie einfach zu sieben. Größere Stücke (verklumpte Fäkalien) werden mit einer Schaufel mit Löchern entfernt, um die saubere Streu zu sieben. Die Katzenstreuschaufel sollte aus Gründen der Bequemlichkeit und Schnelligkeit neben der Katzentoilette aufbewahrt werden.

Was die Reinigung der Katzentoilette betrifft, empfehlen wir das kochende Wasser – es ist wirksam, es lässt sich auch mit eingetrocknetem Schmutz gut handhaben, und wir verwende dabei keine schädlichen Chemikalien. Wir gießen über die Katzentoilette und die Schaufel kochendes Wasser aus und das war’s! Deshalb ist es für uns auch wichtig zu wissen, aus welchem Kunststoff die Toilette besteht, damit der Kunststoff nicht zu weich ist und sich nicht verformt, wenn er hohen Temperaturen ausgesetzt wird. Wir achten auch auf die Einfachheit der Form – man weiß ja – je weniger Ecken und Kanten, desto einfacher ist es, die Katzentoilette gründlich zu putzen.

Wie kann man der Katze beibringen, die Katzentoilette zu benutzen?

Für einen schnurrbärtigen Vierbeiner ist es nicht schwer zu wissen, wo man seine Bedürfnisse erledigen kann. Die Katzen-Physiologie birgt für sie keine großen Geheimnisse, besonders wenn sie von einer domestizierten Katze aufgezogen wurde. Als Faustregel genügt es, ihr zu zeigen, wo ihre private Toilette ist. Schlimmer ist es, wenn die Katzentoilette für die Katze etwas Neues und Fremdes ist. In diesem Fall kann das Lernen etwas länger dauern. Dann sollte man die Katze regelmäßig und geduldig in die Katzentoilette setzen und sie dann, wenn sie sie richtig benutzt, loben, loben und noch einmal loben (Leckerlis sind dafür perfekt geeignet). Jegliche Bestrafung für erfolglose Versuche ist völlig ausgeschlossen, aber wir wissen, dass wir Euch – liebe FabKatzen, darüber nicht informieren müssen:).

Wenn die Katze “daneben“ macht, ist für ihre Betreuer natürlich ein großes Problem. Glücklicherweise kann man es in den meisten Fällen lösen. Manchmal bedarf es einiger Anstrengung – um die Quelle dieses ungewöhnlichen Verhaltens zu finden und die richtige Therapie anzuwenden. Wenn unser Kätzchen jedoch die Katzentoilette nicht benutzen kann, weil es bisher noch keine Gelegenheit hatte, sich diese Fähigkeit anzueignen, reicht es aus, der Fellnase diese Kunst geduldig und nicht aufdringlich beizubringen. Wir sind davon überzeugt, dass, sobald sie die Streu zwischen ihren Krallen spürt, werden ihre „Bergbau“-Instinkte sofort aktiviert:).

Unsere Haustiere sind von Natur aus sauber und die Bereitschaft, sich in der Katzentoilette zurechtzufinden, liegt in ihren Genen. Und gut das sie es tun! Dank dessen können wir ihre Gesellschaft, Freundschaft und ihren Couch-Lebensstil genießen, ohne sie zu dieser riesigen Toilette führen zu müssen, zu der alle Hunde-Betreuer (die wir lieben und begrüßen) gehen:).

Und wie bewältigt Ihr die Katzentoilette-Probleme? Habt Ihr dazu einige Ratschläge? Dieses Wissen wird für jede FabKatze nützlich sein, und vor allem für einen neuen Katzenpfleger. Wir warten auf Eure Kommentare!

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