Gesundheitsprophylaxe der Katze

Um die Gesundheit unserer Katze zu gewährleisten, sollten wir einige regelmäßige Untersuchungen durchführen. Diese sind unterteilt in obligatorische Untersuchungen, an die wir uns als Betreuer eines schnurrenden Freundes erinnern müssen, und zusätzliche, die es uns ermöglichen, ihren Gesundheitszustand noch genauer zu beurteilen. In unserem Artikel werden wir versuchen, es näher zu bringen.

Wir haben selbst gesehen, wie wichtig die Gesundheitsprophylaxe für Katzen ist. Zuerst am Beispiel unseres ersten pelzigen Freundes – Luis, der mit einer Nierenerkrankung kämpfte, und dann Figo, der Herzprobleme hatte. Denken wir daran, dass nur regelmäßige Untersuchungen die Krankheit in einem frühen Stadium erkennen können, was die Chancen auf eine vollständige Heilung der Fellnase oder ihre sieben Leben verlängern. Dies ist besonders wichtig, da Katzen uns nur dann Bescheid geben, wenn sie in sehr schlechtem Zustand sind.

Liste der obligatorischen Untersuchungen

Basierend auf dem Wissen zweier Experten – der Tierärztin Dr. Agnieszka Neski-Suszyńska und Justyna Fronc, der Besitzerin Zuchtstätte „Hodowli z Pazurem“ – haben wir eine Liste von obligatorischen Untersuchungen erstellt, um die Gesundheit Deiner Katze zu gewährleisten.

Bei Katzen unter 10 Jahren sollte man einmal alle 12 Monate solche Untersuchungen durchführen, wie:

• klinische Untersuchung, bei der der Tierarzt den Zustand der Zähne, die Sauberkeit der Ohren, das Fell, die Haut und die Pfoten der Katze überprüfen sollte;
• Urinprobe – dieser ermöglicht die schnelle Erkennung vieler Krankheiten. Der Urin wird zu Hause entnommen. Dies kann man machen, indem man eine saubere Katzentoilette ohne Katzenstreu stellt und dann Urin aus ihr ausgießt, oder indem man mit einem Behälter den Urin „auffängt“ . Es sind auch spezielle nicht absorbierende Kunststoffgranulate erhältlich, die anstelle von Katzenstreu in die leere Katzentoilette gefüllt werden. Und wir sollten auch nicht davon Angst haben, dass der Urin durch eine Blasenpunktion von einem erfahrenen Tierarzt entnommen wird – unser Luis hat das regelmäßig gehabt und glaubt uns, dass es für eine Katze nicht schmerzhaft ist. Damit können wir uns sicher sein, dass die Probe nicht verschmutzt ist;
• Abdominaler Ultraschall – ermöglicht die Erkennung selbst kleiner Läsionen in den Organen;
• Bluttest, der die Morphologie und grundlegende Biochemie umfasst – ermöglicht die Früherkennung verschiedener Krankheiten. Bei Katzen, die schon 7 Jahre alt sind, sollte man auch auf das Schilddrüsenhormon achten;
• Blutdruckmessung – notwendig für Miezen, die älter als sieben Jahre alt sind; reife Katzen sind besonders anfällig für Nierenversagen, das durch diese Untersuchung erkannt werden kann.

Bei Haustieren, die älter als 10 Jahre sind, sollten die oben genannten Untersuchungen einmal alle sechs Monate durchgeführt werden. Darüber hinaus sollten solche älteren Katzen einmal im Jahr einer Röntgenuntersuchung zur Beurteilung ihrer Organe sowie einem Herzecho und einer Augenuntersuchung unterzogen werden.

Liste der zusätzlichen Untersuchungen

Zusätzliche Untersuchungen werden in der Regel von einem Tierarzt angeordnet. Zu den häufigsten gehören:

• ein ausführlicherer Bluttest, um eine Infektion auszuschließen oder zu bestätigen;
• FIV/FeLV-Test – er ist notwendig für Katzen, die aus dem Haus rausgehen und noch nicht gegen diese Krankheiten geimpft worden sind; außerdem lohnt es sich, ihn durchzuführen, wenn man die Katze von der Straße nimmt; FIV und FeLV sind nicht nur eine Bedrohung für die Gesundheit, sondern auch für das Leben unserer Katzen;
• Kotprobe – zum Ausschluss von Parasitenbefall.

Rassen mit Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Manche Katzenrassen sind besonders anfällig für bestimmte Krankheiten. Einige haben wir in der Tabelle dargestellt:

Katzenrasse	Häufig auftretende Krankheiten	Untersuchungen, die durchgeführt werden sollten
Schottische Faltohrkatze	Zystennieren	Ultraschall
Devon Rex	Hautveränderungen	hauptsächlich Betrachtung der Haare und der Haut
Siamkatze	Hüftkopfnekrose	Röntgenuntersuchung
Britisch Kurzhaar, Maine Coon, Ragdoll	hypertrophe Kardiomyopathie (Herzmuskelverdickung)	Herzecho
Schottische Faltohrkatze, Britisch Kurzhaar	Knochendegenerationen	Röntgenuntersuchung
Exotische Kurzhaarkatze, Britisch Langhaar/ Britisch Kurzhaar, Perserkatze	Zystennieren (PKD1/AD-PKD)	Ultraschall
Abessinierkatze, Bengalkatze, Ocicat, Russisch Blau, Somalikatze, Balinesenkatze, Orientalisch Langhaar, Orientalisch Kurzhaar, Siamkatze, Seychellois Langhaar, Seychellois Kurzhaar	Grauer Star	Augenärztliche Untersuchungen

Tierarztbesuch

Wenn wir den Stress bei unserem pelzigen Freund vermeiden und unsere Angst oder unseren Stress (den das Haustier wahrscheinlich auch hat) reduzieren wollen, ist es wert, sich gut auf einen Tierarztbesuch vorzubereiten.

Es lohnt sich, alle notwendigen Informationen über unser Haustier, alle Symptome, die uns beunruhigen, zu sammeln, und sie aufzuschreiben, damit man nichts vergisst. Der Tierarzt wird wahrscheinlich Fragen über die Aktivität und das Wohlbefinden der Katze stellen, wie viel Wasser sie trinkt, wie oft sie die Katzentoilette benutzt und welche Konsistenz oder Farbe ihr Kot hat, was sie isst, wie viel Wasser sie am Tag trinkt. Wenn das Kätzchen krank ist, wird er Fragen stellen, wann die störenden Symptome aufgetreten sind und wie sie genau aussehen. Überlegen wir uns im Voraus, was wir fragen wollen, welche Symptome uns beunruhigen.

Es lohnt sich, ein U-Heft für Haustiere bei einem Tierarztbesuch mitzunehmen – damit lassen sich die letzten Krankheiten und Behandlungen, denen das Tier ausgesetzt war, viel leichter zurückverfolgen. Wir haben die Liste der Untersuchungen, denen sich die Katze unterziehen musste, mitgenommen, besonders wenn wir den Tierarzt gewechselt haben.

Wenn Du einen Bluttest planst, sollte Deine Katze nüchtern sein. Unserer Erfahrung nach ist es am besten, die Katze zum Tierarzt zu bringen, die nüchtern ist, denn man weiß nie, ob ihr das Blut abgenommen werden muss. Deshalb sollten wir für die Morgenstunden einen Termin vereinbaren, da wir der Katze die letzte Mahlzeit am Abend des Vortages geben.

Wenn Ihr den Verdacht habt oder möchtet, dass Urin der Katze getestet wird, sollte man auch ihre Blase voll halten. Leider wissen wir, wie schwierig es ist, die Katzentoilette über Nacht mitzunehmen, damit der morgendliche Besuch zu einer effektiven Urinprobe führt, aber es lohnt sich, dies einmal zu tun.

Für solche Besuche lohnt es sich, die Katze in der gewohnten Transportbox mitzunehmen – es ist immer weniger Stress für unseren Freund. Etwas weiches, was nach Heimat riecht, in die Transportbox hineinlegen und los geht´s. Für den Fall einer unerwarteten Situation kann man eine vorgefertigte, wasserdichte Unterlage verwenden. Wenn Ihr ein Kätzchen habt, das sehr ängstlich ist, dann kann man einen guten Trick anwenden, indem man die Katzenbox mit einer Decke oder einem Material abdeckt, so dass es nicht sieht, was draußen ist, wenn es in der Box ist. Das hat bei uns perfekt funktioniert.

Vergessen wir nicht, dass wir als Betreuer unserer Katzen und als Kunden von Tierkliniken das Recht haben, den Arzt zu bitten, alle im Artikel erwähnten Tests durchzuführen, auch wenn er es nicht tut. Weitere sehr wichtige Elemente sind die Kontrolle der Mundhöhle, die Kontrolle der Ohren, Augen, Krallen und Analdrüsen. Wir sollten keine Angst haben und die Fragen offen stellen.

Katzen sind schwierige Patienten, die Probleme verbergen, die für ihre unspezifischen Symptome und seltsamen Reaktionen bekannt sind. Sie gesund zu halten, ist oft eine Herausforderung. Jedoch, wenn die Katze regelmäßig untersucht, gepflegt und richtig gefüttert wird, dann haben wir eine gute Chance, mehrere wunderbare Jahre mit ihr zu verbringen. Man sieht also, dass sich der Aufwand lohnt.

Wie verhalten sich Eure Katzen bei einem Tierarztbesuch? Habt Ihr einen Ratschlag dazu? Wir freuen uns auf Eure Kommentare.