Welche Katzenimpfungen sind obligatorisch?

Impfungen für Katzen, MyKotty

„Miau! Warum habt Ihr mich mit dem Menschen allein gelassen, der mir schon wieder eine Spritze gibt?” – rief eine Katze, die mit ihrem Betreuer aus der Tierarztpraxis zurückkehrte. – „Lass Dich selbst impfen, Mensch, wenn du ein Masochist bist. Ich strecke mich lieber auf dem Kratzbaum aus und bewundere die Welt aus der Ferne.” Solch eine Szene spielt sich sicherlich im Kopf jeder Katze ab, die festgestellt hat, dass sie sich wieder einmal überlisten ließ und unter dem Vorwand, Leckerlis zu erhalten, in den Transportbox stieg, die direkt in die Hände des Tierarztes führte.

In solchen Momenten geht uns, den Betreuern, ein Licht auf. Braucht eine Katze, die nicht nach draußen geht, keinen Kontakt zu anderen Tieren hat und gesund ist, irgendwelche Impfungen? Wie groß ist das Risiko, dass sie an einer typischen Katzenkrankheit erkrankt, wenn sie noch nie eine Katze getroffen hat? Heute, liebe FabKatzen, werden wir versuchen, einige Bedenken zu diesem Thema auszuräumen und die schlimmen Mythen mit einer dicken Schicht Katzenstreu zu überdecken.

Erste Impfungen des Kätzchens

In den ersten Wochen ihres Lebens erwerben Kätzchen ihre Immunität mit der Milch ihrer Mutter. Mit der Zeit ändert sich jedoch die Zusammensetzung der Muttermilch und die Immunität wird vom Körper des Kätzchens selbst gestärkt und u.a. durch die in diesem Alter verabreichten Impfungen. Nach den aktuellen Schemen, die von Tierärzten verwendet werden, sollten die ersten Impfungen im Alter von 8-10 Wochen (nicht früher als 7-8 Wochen) durchgeführt werden, damit die von der Mutter aufgenommenen Antikörper die Wirkung des Impfstoffs nicht neutralisieren.

Bis zum Alter von etwa 16-17 Wochen sollte ein Kätzchen 3 Dosen des Kernimpfstoffs gegen Herpesvirus Typ 1, Calicivirus und Panleukopenie erhalten haben. Dies sind die schwierigsten Katzenkrankheiten, die jedes Jahr viele junge Tiere und auch erwachsene Katzen über die Regenbogenbrücke bringen. Aus diesem Grund wird die Grundimpfung ein Jahr nach der letzten Dosis des ersten Impfstoffs wiederholt, in den weiteren Lebensjahren alle 2-3 Jahre, je nach Impfplan des Tierarztes.

Womit kann sich eine Wohnungskatze anstecken?

Einige der Katzenbetreuer sind immer noch der Meinung, dass Wohnungskatzen keine Impfungen benötigen. Beginnen wir damit, den Mythos zu zerstreuen, laut dem Wohnungskatzen vollständig vor Krankheiten geschützt sind, weil sie nicht nach draußen gehen und keinen Kontakt zu anderen Tieren haben. Es steckt ein Teil Wahrheit darin – diese Katzen haben ein geringeres Risiko, mit Krankheiten in Kontakt zu kommen, aber geringeres bedeutet nicht immer gleich keines. Es stimmt also nicht, dass für solche Katzen Impfungen und Entwurmungen völlig unnötig sind. Warum?

Stellen wir uns eine Situation vor. Du gehst in eine Tierhandlung, die sich in der Nähe befindet, um der Katze Ihr Lieblingsfutter zu kaufen. Sie hat es verdient, schließlich hat sie Dich am Sonntag eine halbe Stunde länger schlafen lassen! Auf dem Weg zum Einkaufen nimmst Du die Abkürzung über die Wiese und triffst dabei einen Nachbarn mit seinem Hund. Ihr plaudert ein bisschen und gehst dann gleich weiter. Schon bald steht die Mieze an der Tür und begrüßt Dich mit einer lang erwarteten Überraschung. Sie reibt sich an Deinen Beinen und wartet auf das Futter. Übrigens riecht sie auch an Schuhen, denn das sind ganz neue Gerüche, die direkt aus der großen Welt mitgebracht werden. Es herrscht Freude!

Überlege nun, wie viele Bakterien und Mikroorganismen sich auf den Schuhen und Sohlen während des Spaziergangs angesammelt haben könnten. Auf der Wiese, auf der der Hund des Nachbarn und alle Hunde aus der Nachbarschaft sein Geschäft gemacht haben. Auf dem Gras, auf dem Amseln fröhlich umherstreifen und die besten Würmer am Morgen sammeln. Man kann auch Keime an den Schuhen mitbringen, wenn man nur auf dem Bürgersteig läuft, denn niemand desinfiziert die Außenwelt jeden Tag! Und diese scheinbar nicht vorhandenen Keime, die auf Schuhen mitgebracht werden, können für die Katze schädlich sein.

Gefährliche Katzenkrankheiten

Was kann an Deinen Schuhen kleben? Eine Menge Unannehmlichkeiten. Parvovirus und Panleukopenie, zwei der gefährlichsten Katzenkrankheiten, können bis zu einem Jahr in der Umwelt überleben. Es reicht schon, dass ein krankes Haustier auf der Wiese oder dem Gehweg sein Geschäft macht. Es spielt auch keine Rolle, ob sein Kot aufgeräumt wird, sich auf natürliche Weise zersetzt, ob man in ihn tritt oder ob man nur an der Stelle vorbeigeht, an der er einmal war. Viren sind unsichtbar, aber sie existieren. Das Gleiche gilt für unsichtbare Parasiteneier.

Wenn Eure Katzen gerne mit Schuhen spielen, sich auf der Fußmatte ausruhen oder nicht regelmäßig geimpft werden und sich der Kotuntersuchungen nicht unterziehen, werden mögliche Krankheitsprobleme möglicherweise erst nach dem Auftreten deutlicher Symptome bemerkt. Also besser auf Nummer sicher gehen – nicht nur die obligatorischen Impfungen im Kätzchenalter durchführen, sondern auch an ihre Ergänzungen in späteren Lebensabschnitten der Katze denken. Welche werden die wichtigsten sein?

Obligatorische Impfungen für Katzen – welche und wann?

Kernimpfungen (Calicivirus, Herpesvirus, Panleukopenie) sollten ein Jahr nach der Erstimpfung und später – bei Wohnungskatzen und Katzen ohne Kontakt zu Freigängerkatzen – alle 2-3 Jahre wiederholt werden. Bei Freigängerkatzen wird solch eine Impfung häufiger notwendig sein. Die Impfung wird nach vorherigem Termin mit dem Tierarzt, einer Vorsorgeuntersuchung und Entwurmung durchgeführt. Jede Katze, egal welchen Lebensstil sie führt, sollte regelmäßig geimpft werden, denn alle 3 oben genannten Krankheiten und die sie verursachenden Viren sind weit verbreitet und bringen schwerwiegende klinische Folgen mit sich.

Zusätzliche Impfungen – es lohnt sich, auch an diese zu denken

Abgesehen von den Grundimpfungen kann es auf der Grundlage der Besprechungen des Betreuers mit einem Tierarzt, der Lebensweise der Katze und anderer Tiere in ihrer Umgebung empfohlen werden, zusätzliche Impfungen vorzunehmen. Zu dieser Gruppe können unter anderem Katzenleukämie und Tollwut gehören.

Wenn die Katzen in größeren Gruppen leben, Freigängerkatzen sind oder Kontakt zu Freigängerkatzen haben, international transportiert werden, in einer Umgebung mit erhöhtem Infektionsrisiko leben (z. B. im Tierheim oder in der Nähe von freilaufenden Katzen) oder der Begleiter einer Katze mit einer bestätigten Krankheit sein werden, kann eine zusätzliche Impfung gegen Katzenleukämie und Tollwut notwendig sein.

„Miau. Ich glaube, ich verstehe jetzt.” – kehrte die Katze zu ihren Gedanken zurück. „Ich werde nie im Leben aufhören, an Schuhen zu schnüffeln, vor allem, wenn man vom Draußen Füttern zurückkommt und so viele interessante Gerüche mitbringt! Impfe mich! Ich werde nicht hinsehen. Aber Du solltest wissen, dass ich auf eine purrfekte Belohnung für den tapferen Patienten warte, schließlich habe ich die Impfung mit Würde ertragen hat.”

Haben Eure Katzen in diesem Jahr bereits eine Impfung bekommen? In dieser Pandemie-Phase hören wir viel über Impfungen für Menschen, aber es lohnt sich, auch an die Hauskatzen zu denken. Und wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob es an der Zeit ist, wird Euch das U-Heft der Katze die Wahrheit sagen. Wir schicken Euch viele Grüße und wünschen allen Katzen und Kätzchen 100% Gesundheit!

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