Katzenblick ist wirklich hypnotisierend. Wenn Fellnasen unsere Aufmerksamkeit erreichen wollen, können sie einen Menschen so intensiv und mit solcher Kraft anstarren, dass wir auch ohne in ihre Richtung zu schauen, wissen, dass sie uns beobachten. Bei der Meisterschaft der Blicke hätte niemand eine Chance gegen sie, und Teddy aus unserem Team würde bei diesem Wettbewerb eine Medaille bekommen:) Aber was wollen sie eigentlich mit ihrem Spiel erreichen und warum tun sie alles, damit der Betreuer, der mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt ist, sich total unwohl fühlt und die ganze Aufmerksamkeit auf die Katze richtet? Lass es uns gemeinsam herausfinden, fabKatzen!
Rolle der Beobachtung im Leben einer Katze
Katzen sind äußerst aufmerksame Wesen, für die der Hör-, Geruchs- und Sehsinn von entscheidender Bedeutung ist, und zwar unabhängig von der Umgebung, in der die Katze lebt. Für Wildkatzen sind verstärkte Sinne der Schlüsselfaktor zum Überleben – ein Hilfsmittel, das beim Jagen, beim Aufspüren der Beute, beim Verstecken vor Gefahren oder bei der Partnerwahl hilft. Hauskatzen müssen jedoch nicht ständig aufmerksam sein – schließlich kommt das Futter mit freundlicher Unterstützung eines Menschen in den Napf, und die einzige Bedrohung ist ein Staubsauger, der selbst einer tauben Katze nicht entgehen würde. Das heißt aber nicht, dass die Beobachtung für die Fellnase, die auf dem Sofa liegt, völlig unwichtig ist. Doch, und wie!
Die Fähigkeit, ein Ziel mit den Augen zu verfolgen und seine ganze Aufmerksamkeit darauf zu richten, ist unter anderem beim Spielen von Vorteil, entweder wenn es von einem Menschen gesteuert wird, der eine Angel in der Hand hält, oder wenn das Objekt der Begierde eine Spinne ist, die an der Decke entlangläuft, oder eine Fliege, die wie ein Düsenjet in die Wohnung geflogen ist und mit Lichtgeschwindigkeit durch alle Räume fliegt. Katzen können viele Minuten damit verbringen, diese Fliege, Spinne oder dieses Spielzeug anzustarren, wobei sie fast bewegungslos bleiben und versuchen, den besten Moment für einen Angriff zu finden. Diese Phase der Jagd (oder des Spiels) ist für die Katze ebenso anstrengend und spannend wie der Sprung nach der Beute selbst und äußerst wichtig für die Vollendung des Jagdzyklus der Katze.
Die Beobachtung der Umwelt ist auch für Hauskatzen ein Mittel, um ihre angeborene Neugier zu befriedigen. Katzen scheinen nur 90% ihres Tages zu schlafen – in Wirklichkeit ist ihre Zeit mit Nickerchen gefüllt, die ständig mit der Beobachtung der Welt und allem, was um sie herum geschieht, unterbrochen werden. Und da Katzen ein viel größeres Sichtfeld haben als wir Menschen und Dinge sehen können, die wir nie beachten würden, sind Situationen, in denen wir unsere Katze plötzlich dabei erwischen, wie sie ein paar Minuten lang eine leere Wand anstarrt oder in der Küche über sie stolpern, obwohl sie gerade ein gemütliches Nickerchen im Schlafzimmer gemacht hat, völlig normal. Besonders beängstigend sind die Momente, in denen die Katze mit großen Augen irgendwo an der Decke, direkt über unseren Köpfen, starrt und uns dann ein Schauer über den Rücken läuft, weil wir uns fragen, ob es nicht ein Geist ist, der über unserem Kopf sitzt:)
Die ständige Aufmerksamkeit, die der Beobachtungsgabe von Katzen innewohnt, ist auch ihr Rettungsanker in Krisensituationen. Unsere Fellnasen können uns bedingungslos vertrauen, aber die Natur hat sie auch darauf vorbereitet, dass sie immer in der Lage sind, auf eine mögliche Bedrohung oder eine Veränderung der Situation zu reagieren. So kann eine Katze, selbst im Schlaf, plötzlich ihre Augen öffnen und unsere Bewegungen genau verfolgen, um im besten Moment aus unserer Reichweite wegzulaufen. Schließlich kann sie nie sicher sein, ob der Mensch nicht einen Moment der Unachtsamkeit ausnutzt und sie auf dem Weg zum Tierarzt in die Transportbox steckt oder ihr heimlich die Krallen schneidet!
Sie glotzt! – Warum starrt die Katze den Betreuer an?
Die Beobachtung der Umgebung, das Ausschauhalten nach Beute, die Vorbereitung auf die Jagd, die ständige Kontrolle des Geschehens – die Beobachtung spielt im Leben einer Katze viele wichtige Rollen, aber keine davon erklärt dem Katzenbetreuer das bestimmte Verhalten unserer Fellnasen. Warum starren sie uns an? Sicherlich kennt jeder von Euch fabKatzen die Situation, wenn die Arbeit am Schreibtisch, das Kochen, Putzen oder Entspannen vor dem Fernseher durch den unübersehbaren, in die Seele bohrenden Blick einer Katze unterbrochen wird. Es ist DIESER Anblick, den jeder von uns etwas anders zu interpretieren gelernt hat. Denn für die einen ist es ein Zwang, von IHREM Lieblingssessel aufzustehen, für die anderen ein Betteln um einen Napf, in dem seit 5 Minuten nichts mehr zu finden ist, und für wieder andere eine Herausforderung und eine Einladung zum wilden Spielen. Und was bedeutet das wirklich?
ÜBERRASCHUNG – das anhaltende, ununterbrochene Anstarren der Katze auf ihren Betreuer kann jede der oben genannten Bedeutungen haben, und die richtige Interpretation des Katzensignals liegt bei uns, den Betreuern. Über die Beziehung zwischen Katze und Mensch haben wir in unserem Blog schon mehrfach geschrieben, aber wenn wir sie in einem Satz zusammenfassen können, dann sagen wir, dass sie einzigartig, unwiederholbar und auf vielen Erfahrungen und gegenseitigen Beobachtungen aufgebaut ist.
Das Anstarren der Katze wird von ihrem Betreuer, der weiß, dass ein solches Signal um 11.00 Uhr die Katze zum Spielen auffordert, ganz anders wahrgenommen werden als von einem völlig Fremden, z. B. Deinem Freund, der um 11.00 Uhr auf einen Kaffee vorbeikommt und nicht verstehen kann, warum Deine Katze ihn mit ihren Augen umbringen will.
Mehr über die Kommunikation zwischen Katze und Mensch kannst Du hier lesen:
Das Anstarren der Katze kann viele Bedeutungen haben:
- Meldung für den Betreuer an die Schüssel. Wenn der Teller leer ist und die Essenszeit unaufhaltsam näher rückt, versuchen viele Katzen, die Aufmerksamkeit ihres Menschen zu erregen und ihm klar zu machen, dass eine Minute Verzögerung sehr negative Folgen haben kann. Wie groß ist das Risiko, eine Katze in solch einer Situation zu ignorieren? Nun… das hängt von der jeweiligen Person ab, aber im Spektrum der beliebtesten Folgen finden wir unter anderem zerkratzte Möbel, Gegenstände, die aus Regalen fallen, oder sogar eine Einladung zu einem einzigartigen Opernkonzert von Miauciano Pavarotti;
- Einladung zum Spielen. Meistens dann, wenn wir offensichtlich keine Zeit oder Kraft dafür haben oder wenn wir etwas wirklich Wichtiges tun. Das Spielen nimmt jedoch einen wichtigen Platz im Tagesablauf der Katze ein, und wir müssen uns dafür Zeit nehmen – während ein Hund tägliche Spaziergänge braucht, muss eine Katze regelmäßig spielen:);
- Kampf um Ressourcen. Wir hören oft davon, dass zwei Katzen um Bett/Kratzbaum/Schüssel/Spielzeug kämpfen, aber in der Wirklichkeit kann eine Katze auch mit ihrer Betreuern um den Zugang zu Ressourcen kämpfen wollen. Schließlich ist nichts im Haus so wertvoll wie ein vom Menschen frisch gewärmter Sessel mit all seinen Gerüchen, in dem sich die Katze so schnell wie möglich wälzen möchte. Für uns mag es „eklig“ sein, aber für eine Katze heißt es „los geht’s!“. Der richtige Anblick bringt Dich dazu, von Deinem Laptop auf das Sofa zu wechseln, und Dein Bürosessel wird zum Katzensessel;
- Suche nach Hilfe. Die Körpersprache einer Katze zu verstehen, kann schwierig sein, und die Fellnasen selbst machen es nicht einfacher und verbergen gewissenhaft alle Anzeichen von Schmerz oder Unbehagen. Das Anstarren kann ein Signal sein, das man leicht übersehen kann, obwohl es aus Sicht der Katze eine klare Art ist, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen und zu sagen: „Hey, da stimmt was nicht, kannst Du mir helfen?“. Das Anstarren eines Menschen ist eine Art der Katze, Unterstützung und Nähe zu suchen, wenn sie sich nicht selbst mit dem Leiden auseinandersetzen will, aber auch, wenn sie einen Menschen begleiten möchte, um uns in schwierigen Momenten zu trösten;
- Ausdruck der Unzufriedenheit über unseren Mangel an Routine. Katzen lieben es, wenn alles nach einem festen Schema abläuft, und sie können dafür sorgen, dass das Leben eines Menschen genauso regelmäßig verläuft. Starren Eure Katzen Euch nur an, um ins Schlafzimmer zu hüpfen, sobald Ihr Euch von Eurem Stuhl erhebt? In ihrer Sprache ist das oft eine Art zu sagen: „Ich glaube, es ist Zeit für Dich, ins Bett zu gehen. Komm, ich begleite Dich zu Deinem Platz“.
In manchen Situationen kann das Anstarren natürlich mit Vokalisierung einhergehen, sei es in Form eines anhaltenden Miauens, Schnurrens oder Knurrens, sowie durch Zappeln auf der Stelle, Reiben, Lämmern oder sogar Pfotengreiflichkeit. Es kommt auf den Kontext der Situation an und auf die Art und Weise, wie Eure Katzen am effektivsten mit Euch interagiert haben.
Und in welchen Situationen setzen Eure Fellnasen ihre tödlichen Blicke ein, fabKatzen? Wir sind sehr gespannt auf Eure Geschichten und würden uns freuen, von den lustigsten Situationen mit einer glotzenden Katze zu lesen – also ran an die Tastatur und gebt uns in den Kommentaren Bescheid.