Kommunikation zwischen Menschen und Katzen – wie man mit seinem Haustier kommuniziert

Kommunikation, MyKotty

Was möchte Deine Katze sagen, wenn sie mit fröhlich erhobenem Schwanz den Raum betritt, wenn sie unter einem Stuhl sitzt und miaut oder wenn sie sich in ihr Katzenbett legt und mit einem langsamen Blinzeln auf den Menschen schaut? Die verschiedenen Arten der Kommunikation von Katzen zu verstehen, ist definitiv eine harte Nuss zu knacken. Selbst erfahrene Verhaltensforscher haben manchmal Schwierigkeiten zu interpretieren, was die Katze zu sagen hat.

Um die Katze gut zu verstehen, lohnt es sich, auf alle Signale zu achten, die der Körper der Katze sendet: FabKatze, hast Du das gewusst, dass die Bewegung des Schwanzes, die Haltung der Ohren oder der Blick der Katze in verschiedenen Situationen etwas völlig anderes bedeuten kann? Heute schauen wir uns an, wie man die Katzensprache interpretieren kann und welche Grundlagen der Katzenkommunikation jeder FabKatzen-Betreuer kennen sollte. 

Katzen miauen nur zu Menschen

Miauen ist ein einzigartiger Mechanismus, der von Katzen entwickelt wurde, um mit Menschen zu kommunizieren. Kleine Kätzchen machen quietschende, miauähnliche Geräusche, um ihre Mutter zu rufen, aber im Erwachsenenalter kommunizieren sie hauptsächlich durch andere Signale. Das klassische Miauen ist ein Geräusch, das normalerweise an den Betreuer gerichtet ist: Deine Mieze kann damit Langeweile ausdrücken, um Nachfüllen des Napfes bitten, Deine Aufmerksamkeit suchen oder Schmerzen, Angst und eine ganze Reihe anderer Emotionen ausdrücken.

Wenn man täglich mit einer Katze zusammenlebt, lernt man ziemlich schnell, die Katzensprache zu interpretieren. Wir wissen, dass ein kurzes Miauen ihre Version von „Hallo“ ist und ein langes und weinerliches Miauen kann „Irgendetwas tut mir weh“ oder „Ich habe Angst, bist du da?“ bedeuten. Deine Katze kann wenig oder gar nicht miauen, es kann aber auch ein besonderer Sänger sein, der bei jedem Ruf miaut, während er eine Konversation mit Dir führt. So kann es passieren, dass sie durch das Miauen nicht versucht, etwas Bestimmtes zu sagen: Sie schwätzt einfach.

Interessante Fakten: Es gibt Rassen, die von Natur aus gesprächiger sind, z.B. Siamkatze und Sibirische Katzen, sowie solche, die als relativ ruhig gelten, z.B. Schottische Katzen. Es gibt jedoch immer Ausnahmen von dieser Regel – einzelne Katzen können sich daran gewöhnen, dass wir auf ihr Miauen reagieren und es als Teil ihrer täglichen Kommunikation mit ihren Hausbewohnern nutzen.

Sollte uns das Miauen beunruhigen?

Eine miauende Katze muss nicht gleich Probleme bedeuten, die einen Besuch beim Tierarzt oder Verhaltensforscher erfordern. Katzen miauen, um mit ihren Betreuern zu sprechen und ihnen mitzuteilen, was sie gerade denken. Wenn Du also weißt, dass Deine Katze jeden Tag miaut, wenn sie Dich um 5 Uhr morgens im Schlafzimmer begrüßt oder wenn Du von der Arbeit kommst, ist das kein Grund zur Sorge.

Was sollte man beachten? Wenn Deine Katze nicht jeden Tag in einer bestimmten Situation miaut, aber plötzlich anfängt, deutliche vokale Signale zu geben, kann etwas nicht stimmen. Beobachte die Fellnase und versuche herauszufinden, was der Grund für die vermehrte Lautäußerung sein könnte. Ihr zieht um und Deine Katze vermisst vertraute Umgebung? Oder vielleicht miaut sie jedes Mal laut, wenn sie aus der Katzentoilette springt? Läuft sie nach ein paar Bissen Futter vom Napf weg und miaut laut und ruft Dich dabei zu sich? Wenn das Miauen beunruhigend erscheint und mit bestimmten Ereignissen oder Verhaltensweisen verbunden ist, ist es immer gut, einen Spezialisten zu fragen.

Schnurren: wenn der Katzentraktor anspringt

Der Klang des Schnurrens einer Katze ist wahrscheinlich das beliebteste Geräusch der Welt unter Katzenbetreuern. Viele Jahre lang glaubte man, dass es nur die Zufriedenheit der Katze bedeutet: Schließlich springt der Katzentraktor beim Streicheln, Kämmen oder wenn die Katze fröhlich eine weiche Decke knetet, an. Leider sollte man, wie auch beim Miauen, die Umstände des Katzenschnurrens manchmal beachten: Die Katze kann es als beruhigenden und besänftigenden Mechanismus einsetzen, sie kann also auch schnurren, wenn sie versucht, Schmerzen zu lindern.

Katzenkörpersprache: Kommunikation mit dem Schwanz, den Ohren und Vibrissen

Miauen und Schnurren sind grundlegende, aber nicht die einzigen Signale, die die Katzen uns senden. Wir können ihr Verhalten, ihre Laune und ihre Nachrichten auch anhand der Position und Bewegung ihres Schwanzes, ihrer Ohren, ihrer Schnurrhaare und schließlich ihres ganzen Körpers interpretieren. Es ist die Gesamtheit des Verhaltens, die es dem Verhaltensforscher ermöglicht, die Sprache der Katze zu interpretieren und die Zusammenarbeit mit der Katze so anzupassen, dass maximale Zufriedenheit gewährleistet ist. Als Katzenbetreuer ist es gut für uns, wenn wir einige Signale selbst erkennen können. Welche sind das?

Was kann der Schwanz der Katze sagen?

  • Ein erhobener oder fragzeichenförmiger Schwanz drückt Zufriedenheit und katzenhaftes Vertrauen aus;
  • Ein locker gesenkter Schwanz ist meist ein Ausdruck von Normalität: die Katze ist weder glücklich noch besonders beunruhigt, sie funktioniert einfach in ihrem eigenen Alltag;
  • Ein sich bewegender, „wedelnder“ Schwanz ist ein Zeichen für die Irritation: anfangs zittert oder bewegt sich langsam, aber mit der Zeit wird er immer schneller und gibt eine deutliche Warnung an den Gegner oder… den Besitzer! Denken wir daran, dass das Schwanzwedeln einer Katze kein Ausdruck von Freude und keine Aufforderung zum Spielen ist, wie es aus der Hundekommunikation bekannt ist;
  • Ein steif nach oben gestellter Schwanz ist ein Warnsignal. Verängstigt, aber bereit, sich zu verteidigen und anzugreifen, kann sich das Fell der Katze sträuben und zusätzlich kann sie seitlich stehen, um dem Gegner größer und gefährlicher zu erscheinen (sog. Piloerektion);
  • Der unter dem Bauch eingerollte Schwanz kann ein Zeichen für lähmende Angst, aber auch für Schmerz sein. Wenn die Katze zusätzlich die Ohren nach unten hält und versucht, sich optisch zu verkleinern, lohnt es sich zu prüfen, ob etwas in der unmittelbaren Umgebung sie stark stresst.

Was sagen die Katzenohren?

  • Ohren nach oben, in einer neutralen Position: Die Katze ist glücklich und entspannt;
  • Die Ohren sind nach vorne gerichtet, arbeiten, bewegen sich: Die Katze ist eindeutig an etwas interessiert;
  • Flach an den Kopf anliegende Ohren: Die Katze ist verängstigt, hat Angst;
  • Die Ohren nach hinten angelegt, angespannt, praktisch unsichtbar: Die Katze ist wütend, bereit zum Angriff.

Was sagen die Schnurrhaare und das Mäulchen?

  • Die Schnurrhaare sind locker entlang der Wangen verteilt, mit einem ruhigen, entspannten Mäulchen: die Katze ist ruhig und zufrieden;
  • Die Schnurrhaare sind nach hinten gerichtet, das Mäulchen ist angespannt: Die Katze hat Angst;
  • Herunterhängende oder zurückgezogene Schnurrhaare, ein angespanntes Mäulchen: Die Katze versteckt möglicherweise Schmerzen;
  • Gespannte und aufrechte Schnurrhaare, die nach vorne gerichtet sind, mit angespanntem Mäulchen: Die Katze ist wütend.

Denken wir daran, dass alle oben genannten Signale oft nicht allein auftreten und einige von ihnen je nach Lage und Ausrichtung der anderen Katzen-Kommunikatoren unterschiedliche Informationen vermitteln können. Die aufmerksame Beobachtung ist der beste Weg, um den Katzenwortschatz zu beherrschen.

Wie kann der Betreuer sich mit einer Katze unterhalten?

Du weißt schon, FabKatze, was und wie Deine Katze Dir etwas sagen kann. Aber wie können wir als Betreuer der Katze sagen, was wir eigentlich meinen? Wie lernt man die Katzensprache, um nicht nur mit unseren eigenen Fellnasen auszukommen, sondern auch mit den Katzen, die wir auf der Straße treffen oder mit den Katzen unserer Freunde?

Vor allem: bewahre Ruhe. Katzen mögen kein gewalttätiges Verhalten und laute Unterhaltungen, unerwartete Geräusche oder chaotische Reaktionen können die Katze erschrecken. Lasse ihr immer den Vortritt – lass sie nicht das erste Ziel sein, wenn Du Deine Freunde besuchst.

Wenn Du eine Katze streicheln willst, lass sie die Berührung initiieren – Strecke in ihrer Richtung einen Finger, dabei solltest Du die Hand entspannt und in einem sicheren Abstand halten. Eine neugierige Katze wird zuerst daran schnuppern, als ob sie eine andere Katze mit ihrer Nase begrüßen würde, und dann in einer Geste des Vertrauens mit der Wange oder mit der Stirn an Deinem Finger reiben und so von selbst anzeigen, welche Art von Streicheln Du Dir erlauben kannst.

Wenn Du das Vertrauen einer Katze wecken willst, lerne das katzentypische „Ich liebe dich“. Wenn sich eine Katze in Deiner Nähe wohlfühlt, wird sie kein Problem damit haben, ihren Bauch zu zeigen oder ihre Augen zu schließen. Und es ist das langsame, leise Schließen und Öffnen der Augenlider, das als katzentypische „Ich liebe dich“ oder Luftkuss bekannt ist. Starre die Katze nicht intensiv an, sondern schließe und öffne bei Blickkontakt sanft Deine Augen, um zu zeigen: „Du kannst mir vertrauen.“ Eine beruhigte Katze sollte Deinen Blick erwidern.

Kommunikation zwischen Katze und Mensch: Befreunde Dich mit Deiner Mieze

Indem man jeden Tag miteinander verbringt und die Katze-Mensch-Beziehung durch Spielen und gemeinsam verbrachte Zeit stärkt, werdet Ihr Euch immer besser verstehen. Das Erlernen dieser Beispiele der Katzenkommunikation braucht Zeit, ist aber definitiv der Aufmerksamkeit wert.

Und wie sprecht Ihr, liebe FabKatzen, mit Euren Haustieren? Bleibt Ihr an der Türschwelle stehen oder sendet Ihr vielleicht subtile visuelle Signale und erlaubt Eurer Katze, das Tempo des Kontakts zu diktieren? Gebt uns in den Kommentaren Bescheid und teilt uns Eure interessantesten Methoden zur Begrüßung Eurer eigenen und neuer Katzen mit.

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