Während wir uns um die Gesundheit unserer geliebten Katzen kümmern, sollten wir regelmäßige Untersuchungen nicht vergessen. Zu den grundlegenden und notwendigen Untersuchungen gehört die Urinuntersuchung bei Katzen. Dadurch werden viele Krankheiten in einem frühen Stadium erkannt, wenn sie noch keine anderen Symptome aufweisen. So kann man sie schnell behandeln und Komplikationen, wie auch Rückfälle vermeiden. Diese Diagnostik hat auch den Vorteil, dass sie relativ kostengünstig und schmerzlos für die Katze ist. Es ist so einfach und kann so viel Gutes tun! Gehen wir also in die Details.
Was ist eine Urinuntersuchung bei Katzen?
Eine Urinuntersuchung bei Katzen wird hauptsächlich durchgeführt, um Harnwegsinfektionen auszuschließen oder zu bestätigen. Darüber hinaus kann es bei der Diagnose von Lebererkrankungen und Diabetes helfen. Es handelt sich um einen physikalisch-chemischen Test der Flüssigkeit, d.h. die Bewertung ihres Geruchs, ihrer Farbe, ihres pH-Werts, ihrer Klarheit und ihres spezifischen Gewichts. Auch biochemische Inhaltsstoffe wie Protein, Blut, Glukose oder Gallenfarbstoffe werden analysiert. Darüber hinaus wird unter dem Mikroskop die Urinablagerung untersucht, die Erythrozyten, Leukozyten, Epithelien, Kristalle und sogar Parasiten und Bakterien enthalten kann. Bei einigen Krankheiten muss eine Kultur durchgeführt werden.
Wann solltest Du zur Untersuchung den Urin Deinen Schnurrer abgeben?
Katzen können einige Signale zeigen, die auf die Notwendigkeit einer Urinuntersuchung hinweisen. Das sollte uns beunruhigen:
- die Mieze pinkelt außerhalb der Katzentoilette – ein nasser Teppich, Sesel oder nasses Bett kann Krankheit bedeuten;
- häufige Besuche auf der Katzentoilette;
- wenn die Katze in die Katzentoilette hineingeht, ohne zu urinieren;
- sie weigert sich auf die Katzentoilette zu gehen;
- Miauen oder Quietschen beim Urinieren, Überspannung und sichtbare Anstrengung der Katze.
FabKatze, wenn Du diese Symptome bemerkst, kontaktiere unbedingt den Arzt.
Es ist wert, eine Urinuntersuchung durchzuführen, wenn unser flauschiger Freund Symptome hat wie: zu viel Wasser trinkt; sitzt neben dem Wassernapft, ohne zu trinken; keinen Appetit hat; trübsinnig wird oder eine für ihn unnatürliche Aktivität zeigt. Es ist auch eine gute Idee, einen Urintest machen zu lassen, wenn die Katze sehr übergewichtig ist – dies könnte auf Diabetes oder Nierenprobleme zurückzuführen sein.
Wie nimmt man eine Urinprobe für die Untersuchung?
Der Urin kann vom Tierarzt selbst durch eine spezielle Massage der Blase entnommen werden. Diese Methode wird jedoch immer seltener, vor allem weil sie unzuverlässig und stressig für den Patienten ist. In der Regel bitten die Ärzte die Betreuer, zu Hause selbst eine Urinprobe zu nehmen. Dazu benötigt man einen speziellen sterilen Urinbehälter oder ein ausgekochtes Glas mit einer Verschlusskappe. Denken wir daran, uns vorher gründlich die Hände zu waschen, da jede Verschmutzung die Testergebnisse verfälschen kann. Dies ist für den Betreuer nicht allzu einfach, es so zu planen, dass man innerhalb von höchstens zwei Stunden mit der Probe in der Arztpraxis ist. Zeit ist für die Qualität einer solchen Urinprobe von großer Bedeutung. Wenn wir wissen, dass wir die Urinprobe nicht sofort nach der Entnahme ins Labor bringen werden, stellen wir für diese Zeit den Behälter mit wertvollem Inhalt in den Kühlschrank.
Und wie „fangen“ wir diese unbezahlbare Urinprobe unserer Katze zu Hause auf? Hier sind einige bewährte Methoden:
- Entnahme von Urin aus einer leeren Katzentoilette (die zuvor mit kochendem Wasser abgekocht wurde) – diese Methode kann nur von den Pflegern jener Katzen angewendet werden, die in der Lage sind, in einen Behälter ohne Katzenstreu zu pinkeln. Katzen sind sehr saubere Tiere, die ihren Kot vergraben, deshalb kann es eine Herausforderung sein. In diesem Fall wird eine gewöhnliche Spritze nützlich sein, die wir in einer Apotheke oder Tierklinik kaufen. Kippen wir die Katzentoilette so, dass der Urin in einer der Ecken des Behälters aufgefangen wird, und nehmen wir mit der Spritze die Flüssigkeit in den Behälter ein – fertig. Oh, Glückspilze, die solche Katzen haben:);
- Urin beim Pinkeln „auffangen“ – die Anwendung dieser Methode erfordert viel Geduld, Effizienz und Reflex von den Betreuern :). Zuerst warten wir, bis unser flauschiger Freund die Katzentoilette betritt, und dann versuchen wir, es unter seinen Schwanz am besten ein flaches und kleines Gefäß, in das wir den Urin auffangen, zu stellen. Man kann einen zuvor ausgekochten Vasenlöffel oder eine flache Schale verwenden, aus der man den Urin in einen Behälter füllen oder den Urinstrahl sofort in einen speziellen Behälter für eine Urinprobe „auffangen“ kann, was etwas schwieriger ist. Das ist uns mit unserem Kater Luis mehrmals gelungen (auch, weil er ein sehr geduldiger Kater war und von niemandem gestresst wurde, der an seinem Schwanz ‚kramte‘. Außerdem hatten wir das Glück, dass er gerne rückwärts zum Eingang pinkelte, so dass wir einen leichten Zugang zu dem „interessanten“ Ort hatten:). Tatsächlich – diese Methode erfordert manuelle Äquilibristik, aber es ist einen Versuch wert, denn sie ist schnell und, entgegen dem Anschein, einfach – wenn man sie einmal beherrscht;
- Im Zoofachhandel sind spezielle Katzentoiletten mit doppeltem Boden ohne Katzenstreu erhältlich, die für Urinproben gut geeignet sein können. Auch hier hängt alles von den Vorlieben der Katze ab;
- Eine spezielle Katzenstreu – ist eine einfache Methode zum Entnehmen des Urins aus der Katzentoilette, die wir natürlich früher auskochen. Obwohl sie wie Silikatstreu aussieht, nimmt er keine Flüssigkeit auf, sondern lässt alles bis auf den Boden der Schale ablaufen und der Urin lässt sich leicht entnehmen. Sie ist bei Tierärzten und in manchen Zoofachgeschäften erhältlich und Ihr könnt auch sicherlich sie im Internet kaufen. Meistens gibt es auch im Set eine Pipette zum bequemen Entnehmen der Flüssigkeit.
Methoden zur Entnahme einer Katzenurinprobe beim Tierarzt, also wie es die Spezialisten machen:
- Katheterisierung – es ist eine recht einfache Methode, die bei Kater gut funktioniert, aber bei Weibchen einige Schwierigkeiten verursachen kann. In einigen Fällen kann eine Narkose erforderlich sein. Bei dieser Methode verwendet der Tierarzt einen Katheter, der in die Harnröhre eingeführt wird. Der Urin wird direkt aus der Blase entnommen. Der Vorteil dieser Technik liegt in der hohen Ergebnissicherheit, aber auch in der direkten Beurteilung der Harnröhrendurchgängigkeit. Der Nachteil dieser Methode ist die Reizung der Schleimhaut der Harnwege, Unbehagen und zusätzlicher Stress des Patienten.
- Zystozentese- eine Methode, die nur von einem erfahrenen Tierarzt durchgeführt wird. Sie besteht darin, die Blase unter Ultraschallkontrolle zu punktieren. Im Fall unserer Katze Luis – da sie krank war – Urinuntersuchung wurde regelmäßig durchgeführt und diese Methode funktionierte am besten. Vor der Untersuchung müssen wir daran denken, die Blase unseres Haustiers voll zu halten, denn die Katze darf ein paar Stunden vor einer solchen Entnahme nirgendwohin pinkeln. Deshalb vereinbaren wir immer Termine beim Tierarzt am Morgen und in der Nacht vor dem Besuch decken wir die Katzentoilette ab, um sicherzustellen, dass die Blase der Katze am Morgen voll ist. Zu den Vorteilen der Zystozentese gehören:
- keine Verschmutzung der Probe – dies ist die beste Methode zur Entnahme von Urin für Laboruntersuchungen, einschließlich bakteriologischer Tests,
- oft viel einfacher als “auffangen” des Urins,
- einfacher als die Katheterisierung,
- erfordert in der Regel keine Narkose.
Welche Methode wir wählen sollten, hängt in erster Linie von den Empfehlungen des Tierarztes ab, wofür die Probe verwendet werden soll (z.B. für eine „anspruchsvollere“ Urinkultur) und auch von unseren Fähigkeiten – wenn wir dies nicht allein zu Hause tun können, dann liegt alles in den Händen des Tierarztes.
Wie oft sollte man den Urin der Katze untersuchen lassen?
Um für die Gesundheit unserer Katze richtig zu sorgen, sollte man diese Untersuchung alle zwölf Monate durchführen. Wie wir bereits erwähnt haben, kann sie Krankheiten erkennen, die noch keine anderen Symptome aufweisen. Bei älteren Katzen, die mehr als zehn Jahre alt und für Harnwegserkrankungen anfälliger sind, lohnt es sich auf jeden Fall, diese Behandlung einmal alle sechs Monate durchzuführen. Um mehrere Besuche in der Praxis zu vermeiden, kann der Urin vor dem Termin entnommen werden, ohne auf die Anweisung des Arztes zu warten – und hier kann man die vorher erwähnten Tipps für die Urinentnahme zu Hause gut gebrauchen.
Die Urinuntersuchung muss häufiger durchgeführt werden, wenn die Katze krank ist oder wenn ein Verdacht besteht, dass sie eine Erkrankung hat. Zum Beispiel ist eine Urinprobe definitiv eine obligatorische Untersuchung, wenn man eine Erkrankung der Harnwege vermutet – das war bei unserem geliebten Luis der Fall.
Um unser Haustier gut diagnostizieren zu können, sollten wir uns jedoch immer bemühen, so viele Informationen wie möglich zu erhalten und diese sorgfältig in Bezug auf die klinischen Symptome des Tieres sowie in Verbindung mit den Ergebnissen anderer Labortests zu analysieren. Nur eine solch gründliche Beurteilung kann wertvolle Informationen für die Diagnose liefern und gleichzeitig Fehlinterpretationen und Fehlbehandlungen vermeiden.
Es klingt alles sehr ernst und medizinisch, aber das sind die Fakten liebe FabKatzen – Diagnostik und Prophylaxe sind die Grundlage. Einmal im Jahr sollten wir den Urin unser Katze entnehmen und ihn untersuchen lassen. Einmal im Jahr wird die Katze misstrauisch unsere Handlungen unter ihrem Schwanz betrachten – aber dank dessen können wir das Leben unseres flauschigen Freundes verlängern oder sogar retten. Denkt daran, wenn Ihr davor Angst habt, könnt Ihr jederzeit zum Tierarzt gehen.
Liebe FabKatzen, habt Ihr vielleicht Eure Methoden für die Urinuntersuchung? Teilt mit uns Eure Erfahrungen! 👇