Katzen-ABC: Zahnpflege bei Fellnasen

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Findest Du in der täglichen Pflegeroutine Deiner Katze Zeit für die Zahnpflege? Während das Zähneputzen für uns Menschen eine ganz natürliche Tätigkeit ist, vergessen wir oft, dass auch unsere Haustiere Hilfe bei der Reinigung ihrer Zähne benötigen. Eine Katze als strikter Fleischfresser des Futters auf der Basis von rohem, durchwachsenem Fleisch (z. B. BARF-Diät) kommt recht gut mit der effizienten Entfernung von angesammeltem Zahnbelag alleine zurecht. Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, dass Fleischstücke ausreichen, um die Zähne einer Katze zu reinigen, oder noch schlimmer, dass Trockenfutter eine effektive Möglichkeit ist, die Zähne gesund zu halten. FabKatze, was kannst Du tun, um Dich richtig um die Zahngesundheit Deiner Katze zu kümmern? Wann sollte man zum Katzenzahnarzt gehen?

Katzenzähne: zum Zerreißen, nicht zum Zermahlen von Nahrung geschaffen

Wenn wir in das Mäulchen der Katze schauen, werden wir recht schnell feststellen, dass sich die Zahnanordnung deutlich von dem unterscheidet, was wir aus unserem eigenen Gebiss gewohnt sind. Die charakteristische Struktur der Katzenzähne ist vor allem darauf zurückzuführen, dass unsere schnurrende Haustiere Fleischfresser sind und ihre Zähne zum Zerreißen des Fleisches und nicht zum Zermahlen und Kauen der Nahrung dienen. Im Mäulchen finden wir 4 gesunde, scharfe Eckzähne, 12 Schneidezähne, 10 Backenzähne und 4 Mahlzähne.

Pflege der Katzenzähne: Reicht eine gute Ernährungsweise aus?

Der lange verbreitete Mythos, dass Trockenfutter die Zähne von Katzen reinigt, ist äußerst schädlich, und in der Praxis kann Trockenfutter sogar zur Verschlechterung der Zahngesundheit der Katze beitragen. Um es zu testen, muss man nur die Hand in eine Packung mit Trockenfutter stecken, es mit der Hand mischen und sich die Finger ansehen, nachdem man sie aus der Packung genommen hat. Es stellt sich heraus, dass selbst nach kurzem Kontakt mit dem Trockenfutter ein öliger Belag auf der Hand bleibt. Mit jeder weiteren Portion Trockenfutter bleibt der gleiche Rückstand auf den Zähnen der Katze. Wenn man bedenkt, dass viele Trockenfutter eine Menge Kohlenhydrate und Zucker enthalten, können wir mit solch einer Ernährungsweise zu ernsthaften Problemen der Katzenzähne beitragen.

Etwas besser in Bezug auf die Auswirkungen der Ernährung auf die Zahngesundheit der Katze ist Nassfutter mit hohem Fleischanteil, vorzugsweise die bereits erwähnte BARF- und Whole Prey-Ernährung (ganzes Beutetier). In ihrem Fall bestehen viele Zahnärzte nicht auf der Notwendigkeit der täglichen Anwendung von Zahnreinigungsprodukten für Katzen, es sei denn, Deine Fellnase hat eine Veranlagung zur Bildung von Zahnstein und das Fressen größerer Fleischstücke reicht nicht aus, um die Zahnschmelzoberfläche gut zu reinigen. Trotzdem lohnt es sich, beim nächsten Tierarztbesuch das Gebiss der Katze überprüfen zu lassen – einigen Statistiken zufolge benötigen bis zu 70 % der Katzen, die älter als 2 Jahre sind, zahnärztliche Hilfe und eine professionelle Zahnreinigung, in schwierigeren Fällen sogar deren Extraktion.

Beunruhigende Symptome, mit denen man zum Katzenzahnarzt gehen sollte

Bakterien, die sich im Mund entwickeln, können nicht nur Zahnfleisch und Parodontalerkrankungen verursachen, sondern sie können auch innere Organe angreifen. Das Katzenmäulchen dient nicht nur zum Fressen: Hier befinden sich die Anfänge ihres Verdauungs- und Atmungssystems. Daher können alle Bakterien, die in der Maulhöhle leben, übertragen werden und Nieren-, Leber- und Herzerkrankungen oder eine allgemeine Schwächung des Immunsystems verursachen.

Wenn Du nicht weißt, ob Deine Katze eine Zahnpflege braucht, ist der erste Schritt natürlich, in ihr Mäulchen zu schauen. Rötungen um die Zähne, sichtbare Schwellungen, blutendes Zahnfleisch sowie abgebrochene Zähne weisen eindeutig auf die Notwendigkeit eines Besuchs beim Katzenzahnarzt hin. Unangenehmer Mundgeruch sollte ebenfalls beunruhigend sein: Mundgeruch ist oft der erste Hinweis auf Zahnprobleme. Ein recht interessantes und charakteristisches Symptom für mögliche Probleme ist auch das Zähneknirschen. Bei Katzen kann solch ein Verhalten auf eine Zahnfehlstellung oder auf instinktive Versuche zur Linderung von Schmerzen und Unbehagen hinweisen.

Putzen der Katzenzähne: Schritt für Schritt

Im Alter von etwa 4-7 Monaten tauscht die Katze die Milchzähne gegen bleibende Zähne aus. Man sollte darauf achten, mit der Mundhygiene etwas früher zu beginnen und das Kätzchen an das Berühren im Bereich der Maulhöhle, des Zahnfleisches und der Zähne zu gewöhnen – je früher es lernt, dass dies nicht gefährlich für es ist, desto einfacher wird es sein, sich in Zukunft um die Zahnhygiene der Katze zu kümmern. Warum ist das so wichtig?

Katzen sind nicht dafür bekannt, folgsam zu sein, wenn es um die Pflegebehandlung geht. Und wenn sie an bestimmte Arten von Berührungen nicht gewöhnt sind, können sie stark protestieren. Den besten Effekt für die Gesunderhaltung der Hauskatzenzähne hat dabei die so genannte aktive Hygiene, also das regelmäßige Zähneputzen. Zu diesem Zweck werden spezielle veterinärmedizinische Produkte verwendet, die in der Tierklinik erhältlich sind. Diese Präparate werden auf die Oberfläche der Zähne und des Zahnfleisches aufgetragen, indem man sie sanft mit einer speziellen Zahnbürste, eine auf dem Finger aufgewickelte Kompresse oder mit speziellen, in Katzenzahnpflegegel getränkten Tüchern verreibt.

Achtung! Zahnpasta, die für Menschen bestimmt ist, ist für Katzen giftig – verwende sie auf keinen Fall zur Pflege der Katzenmaulhöhle.

Eine Alternative zur aktiven Hygiene ist die passive Hygiene: Sie ist weniger effektiv, ermöglicht aber die Pflege von Katzen, die bei der Mundpflege sich besonders wehren. In diese Kategorie gehören die bereits erwähnten durchwachsenen Fleischstücke, die die Katze ein wenig verarbeiten muss, sowie Präparate, die ins Wasser oder Futter gegeben werden und übermäßigen Zahnbelag sanft auflösen.

Warum lohnt es sich, die Katzenzähne zu pflegen?

Mit den richtigen Präparaten kannst Du Zahnfleischentzündungen und Parodontalerkrankungen vorbeugen bzw. das Risiko deutlich reduzieren. Unbehandelte Veränderungen in der Mundhöhle tragen zur Schwächung des gesamten Organismus bei und sind für die Katze einfach schmerzhaft. Als verantwortungsbewusste Katzenbesitzer sollten wir alles tun, um solche unangenehmen Situationen effektiv zu vermeiden.

Und Ihr, FabKatzen, verwendet Ihr Zahnputzmittel bei Euren Miezen? Wie habt Ihr Eure Fellnasen an die Pflege gewöhnt und wie oft erlauben sie Euch, die Präparate auf ihren Zähnen zu verteilen? Gebt uns in den Kommentaren unbedingt Bescheid, und falls Ihr mit Eurer Katze noch keinen Zahnarztbesuch hattet, solltet Ihr bei der nächsten Kontrolluntersuchung bei Eurem Tierarzt das berücksichtigen!

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