Wie sollte man Katzen streicheln?

Streicheln, MyKotty

Wenn Ihr glaubt, dass das Streicheln einer Katze eine einfache Sache ist, dann werden wir Euch etwas aufklären! Wie in vielen Sportarten liegt auch in diesem Fall der Schlüssel zum Erfolg in der Kombination der richtigen Strategie und Technik. Wie sollte man eine Mieze streicheln, um sie glücklich zu machen? Wir haben die Katzen gefragt – schaut Euch an, was sie uns gesagt haben.

Erstens – Vertrauen

Es ist kein Geheimnis für eine mehr oder weniger erfahrene FabKatze, das Fellnasen lieben, wenn sie gekrault werden. Ein Abend auf dem Sofa mit der Katze endet für sie immer erfolgreich – unsere Knie dienen ihr als Liegeplatz, und die menschliche Hand kann dem süßen Schnurren, das sie zum Streicheln einlädt, nicht widerstehen. Aber, wie die Älteren und Klügeren sagen, solch eine Ehre muss man sich verdienen! Keine Katze lässt sich streicheln, wenn sie nicht 100% davon überzeugt ist, dass die Person, mit der sie es zu tun hat, keine Bedrohung für sie ist und ihr voll vertrauen kann. Kein Wunder – vor allem bei denen, die schon einmal im Freien gelebt haben, haben sicherlich viele unangenehme Erfahrungen mit Menschen und anderen Aggressoren hinter sich. Man sollte die Natur der Katze nicht vergessen – sie sind Raubtiere – sie sind wachsam und forschend – diese Eigenschaften der Wesensart ermöglichten es der ganzen Spezies zu überleben, deshalb ist es schwer zu erwarten, dass die Pelze unvorsichtigerweise auf die Knie der ersten besseren Fremden springen. Schließlich kann überall Gefahr lauern! Deshalb müssen wir mit der Basis anfangen…

Man muss sich seine Freundschaft verdienen

Eine neue Katze im Haus wird es wahrscheinlich zunächst vermeiden, gestreichelt zu werden. Gib ihr Zeit, ihre Umgebung und die Menschen (und andere Tiere) kennenzulernen, und ermögliche ihr, sich friedlich anzupassen. Die Katze sollte sicher sein, dass in unserer Gesellschaft keine Gefahr besteht. Im Laufe der Zeit wird der Stress der Mieze nachlassen, was sich in immer mutigeren Handlungen und ermutigenden Gesten widerspiegeln wird, die erste Vorzeichen dafür sein werden, dass das Eis gebrochen ist. Wenn es dagegen anfangs keine klaren Signale von dem Haustier gibt, dass man es streicheln und mit ihm spielen kann (z.B. Reiben an den Beinen des Betreuers, was auch einen territorialen Aspekt hat), dann beginnen wir mit einem Versuch, die Katze an den sichersten Stellen zu kraulen, d. h.:

– zwischen den Ohren

– entlang des Kopfes

– über der Nase

– auf der Hinterseite des Rückens

– unter dem Kinn

– hinter den Ohren

Die Art und Weise, wie man streichelt, wird ebenfalls wichtig sein. Eine schlechte Technik kann zu Abneigung und Angst der Katzen führen, selbst wenn man auf die empfindlichsten Stellen zielt. Die Bewegung der Hand sollte nicht zu heftig sein und sie sollte nicht „vor“ das Mäulchen der Katze wandern, damit sie das Verhalten nicht mit einem Angriff in Verbindung bringt. Schaut Euch das Bild unten an, das diese Situation perfekt veranschaulicht – Luis und Kitku Yodas Gesichtsausdrücke sagen mehr als tausend Worte, wenn sie richtig und falsch gestreichelt werden 🙂.

Warum lässt sich eine Katze streicheln?

Geht es nur um Hedonismus und darum, seinen Untertanen für das Vergnügen zu nutzen? Nun, nein, es gibt noch mehr Gründe! Es gibt Duftdrüsen, die bei Berührung dort aktiviert werden, wo Katzen gestreichelt werden. Die Katze hinterlässt den Duft auf der Person und markiert damit ihre Umgebung (zu der auch der Betreuer gehört). Dies erhöht ihr Sicherheitsniveau (ein anderes pelziges Raubtier überlegt es sich zweimal, bevor es einer Person auf die Knie springt, die zuvor Kontakt mit einer unbekannten Spezies hatte). Es gibt auch eine Theorie, die besagt, dass das Streicheln einer Katze das Gleiche ist, wie das Felllecken von der Katzenmutter – so lustig es auch klingen mag, die Rolle des Betreuers läuft hier darauf hinaus… naja… eine große menschliche Mutter zu sein! Obwohl es uns nichts ausmacht 🙂.

Wenn wir sehen, dass die Katze immer häufiger in unsere Nähe ist, um gekrault zu werden, können wir sicher sein, dass der Grad der Vertraulichkeit zwischen den beiden Seiten bereits so groß ist, dass es an der Zeit ist, zur nächsten Phase überzugehen, in der das erscheint, worauf alle am meisten gewartet haben… nämlich auf eine Erlaubnis zum Streicheln!

Vorsicht, sonst kratze ich! Die verbotenen Zonen auf der Körperkarte der Katze

Wir haben bereits die Stellen beschrieben, die am meisten von den Katzen beliebt sind. Aber gibt es Zonen die wir vermeiden sollten? Es ist sicher, den Bauch der Katze und ihre unmittelbare Umgebung nicht anzufassen, da dies die empfindlichste Stelle am Körper der Katze und die auch am anfälligsten für Raubtier-Angriffe ist. Katzen schützen normalerweise diesen Teil des Körpers und lassen sich dort nicht gerne anfassen. Wenn die Katze beim Streicheln eine Position einnimmt, in der sie den Bauch zeigt, bedeutet dies nicht, dass sie diesen Körperteil absichtlich der Berührung aussetzt. Auch wenn dies verlockend ist, sollten wir davon absehen, den Bauch der Katze zu kraulen, indem wir uns auf die taktilen Zonen konzentrieren (wir haben sie oben aufgelistet) und die Position des Bauchzeigens als Ausdruck von Liebe und Vertrauen behandeln – die Katze weiß, dass wir keine Bedrohung für sie sind, und sie kann die evolutionären Bremsen ausschalten und völlig frei mit uns sein.

Ein weiterer sensibler Bereich sind die Pfoten, die die Katze bei Berührung oft zurückzieht, um den Kontakt zu vermeiden und zu signalisieren, dass es ihr nicht unbedingt gefällt. Es ist nichts Seltsames daran – schließlich ist es seine Hauptwaffe und sie bewacht es sogar gegen vertrauenswürdige Betreuer. Aber im Falle dieser Stelle auf der Körperkarte der Katze sollten wir nicht so leicht aufgeben. Die Angewohnheit, die Miezen an den Pfoten zu berühren, hat einen praktischen Aspekt – wir vermeiden viele Probleme beim Schneiden der Krallen und die Katze wird jede nachfolgende Katzenmaniküre besser ertragen.

Andere Katzen, andere Sitten, deshalb kann es mehr dieser verbotenen Stellen geben – es hängt alles von der Erfahrung und der persönlichen Vorliebe der Mieze ab. Ein gutes Beispiel ist unser Kitku Yoda, bei dem man zum Beispiel überhaupt nicht den Schwanz streicheln darf und jeder Versuch mit einem „Schlagen“ endet. Mit dem Schwanz angeschlagene Hände des Betreuers wecken keine guten Erinnerungen, deshalb ist es besser, den Willen des Vierbeiners zu respektieren. Es gibt sicherlich noch mehr Vorlieben solcher Katzen, und nicht nur unsere haben ihre Macken. Eine sorgfältige Untersuchung der Katze und ein Rückzug, wenn wir die Unzufriedenheit der Fellnase sehen, ist der einfachste Weg, um ihre Schwachstellen zu erkennen.

Mit oder gegen das Haar? Das ist hier die Frage!

Die meisten FabKatzen werden sicher wissen, dass man nicht gegen das Haar streicheln sollte, und bei einem solchen Versuch ist es leicht, die Unannehmlichkeiten der Katze zu erkennen, die nicht zögern wird, sie auf sehr unangenehme Weise zu zeigen. Pelze mögen es, in Richtung des Haarwuchses gestreichelt zu werden, es ist viel angenehmer für sie, und das Haar wird nicht elektrisiert. Denke daran, dass diese Art des Streichelns anstelle einer angenehmen Erfahrung zu einer Katzenquälerei werden kann, und dann wird es uns auf mehr oder weniger schmerzhafte Art und Weise gesagt, vom Ertönen der Unzufriedenheit der Katze (kein Schnurren oder Zischen mehr) bis hin zu nervösem Schwanzwedeln, Reißen, Zucken, Beißen, Kratzen und Kicken, um uns von einer unerwünschten Umarmung zu befreien, und wenn das passiert – eine wilde Flucht in Sicherheit.

Wie üblich gibt es aber auch Ausnahmen von dieser Regel! Unser Teddy, der ein Rassenkater ist und das Streicheln in der Hierarchie seiner Werte so hoch wie eine volle Schüssel steht, wird nicht einmal das Kraulen gegen die Haare verachten, tja! Er wird sogar dann vor Zufriedenheit süß schnurren und mehr verlangen. Das zweite gute Beispiel ist ein weiteres MyKott-Duo – Beza und Kici. Obwohl sie die gleiche Rasse (Devon rex) repräsentieren, zeichnen sie sich durch völlig unterschiedliche Charaktere aus. Genau wie Teddy liebet Kici das Kuscheln, wobei sie ebenso eifrig ihr Mäulchen oder Pfoten zeigt, um sie zu streicheln. Beza aber – ganz im Gegenteil! Diese Katze lässt nur ihren Kopf und Hals streicheln, weil ihre Haut (Beza hat fast keine Haare) extrem berührungsempfindlich ist. Wie ihr sehen könnt, gibt es keine richtige Anleitung zum Streicheln der Katze, und die Praxis verifiziert, was erlaubt ist und was nicht. Wir ermutigen Euch diese Grenzen sorgfältig zu überprüfen 🙂.

Kein Zwang! Wann sollte man die Mieze nicht streicheln?

Vor allem, wenn die Katze keine Lust hat. Eine Katze mit Gewalt auf die Knie zu nehmen, kann uns nicht nur Kratzer zufügen, sondern auch das Vertrauen der Tiere zu uns zerstören oder – schlimmer noch – dazu führen, dass das Sicherheitsgefühl in unserer Umgebung nicht kommt. Achten wir auf Kinder, die normalerweise edle Absichten haben, die aus der Güte ihres Herzens und der Bewunderung für ein süßes Kätzchen kommen, aber oft unwissentlich dem Haustier schaden, indem sie es fest in der Hand halten und es nicht loslassen, wenn es keine Lust zum Streicheln oder Spielen hat. Ähnlich ist es mit uns – Erwachsenen – wir wissen, dass wenn wir eine Katze sehen, bereit sind, alles fallen zu lassen und die schöne Fellnase auf die Knie zu nehmen, aber es ist besser, die Reste des gesunden Menschenverstandes zu bewahren und zu sehen, dass die Katze dorthin weglaufen will, wo der Pfeffer wächst, die Niederlage mit Würde akzeptieren, nicht zusammenbrechen und es in einer Weile noch einmal versuchen. Eine Katze, insbesondere solche die sich gerade erst an ihren neuen Betreuer gewöhnt, wird alle Lösungen zu schätzen wissen, die nicht zwanghaft sind, und je weniger Stress sie hat, desto leichter wird es ihr in kurzer Zeit gelingen, ihr Vertrauen zu gewinnen. Wir wissen aus der Erfahrung, dass die Belohnung für diese Geduld die Verbundenheit unseres Katzenfreundes ist. 

FabKatzen, wie sehen Eure Erfahrungen aus? Musstet Ihr auch erst das Eis brechen? Und wie sieht es eigentlich mit dem Bauch, den Pfoten und dem Schwanz Eurer Katzen aus – kann man sie anfassen oder lieber nicht? Gibt uns Bescheid!

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