Körpersprache von Katzen versetzt uns immer wieder in Erstaunen. Die Bewegung des Schwanzes, der Vibrissen und der Ohren, das Verengen der Pupillen, das Schielen der Augen und die ausdrucksstarken Blicke – jedes Signal hat eine Bedeutung, und Katzen, auch solche, die füreinander völlig fremd sind, können sich völlig lautlos miteinander unterhalten. In einer idealen Welt wären wir Katzenbetreuer auch in der Lage, die Körpersprache unserer Fellnasen zu lesen und die Warnsignale zu erkennen, die sie in unsere Richtung senden. Was wäre, wenn wir diese ideale Welt ein wenig realer gestalten könnten? Heute, liebe fabKatzen, erstellen wir ein kleines Wörterbuch der Katzensprache der Warnzeichen. Seid Ihr bereit, die Katzenversion des „STOP“-Zeichens zu lernen?
„Irgendetwas passt mir hier nicht – pass auf, sonst werde ich richtig sauer“
Als Einstieg beginnen wir mit einer häufig verwendeten und gleichzeitig recht eindeutigen Botschaft, die unserer Meinung nach nicht nur Katzenbetreuer, sondern jeder, der mit einer Katze in Kontakt kommt, kennen sollte. Dies ist die Grundlage des Wortschatzes der Katze – eine einfache Botschaft, die je nach Situation verschiedene Bedeutungen annehmen kann. Es handelt sich natürlich um…
Schwanzwedeln. Bei Katzen ist das Schwanzwedeln kein Zeichen von Freude – im Gegensatz zu ihren Hundekollegen, die zufrieden mit dem Schwanz wedeln, wedeln Katzen langsamer und überlegter mit dem Schwanz, wobei sie oft erst langsam und dann fester und schneller mit dem Schwanz auf den Boden schlagen. Solch eine Bewegung ist das erste klare Signal für Nervosität und Überreizung. Wenn die Katze anfängt, die Schwanzspitze sanft zu bewegen und dann zu heftigeren Bewegungen übergeht, sogar als würde sie mit der Faust auf den Tisch schlagen – lass das Streicheln sein und lass die Katze sich alleine beruhigen.
Schwanzbewegungen können auch auftreten, wenn die Katze von einer anderen Katze genervt ist (z.B. während eines Spiels, von dem einer der Teilnehmer offensichtlich genug hat), wenn wir notwendige, aber nicht immer beliebte Tätigkeiten an der Katze durchführen (z.B. Kämmen), und auch wenn die Katze sich langweilt und es nicht schafft, unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Es ist ein universelles Signal, dass besagt: „Hier passt mir etwas nicht, pass auf, sonst werde ich richtig wütend“. Ein Beispiel: Unser Team Kitku Yoda reagiert mit einem kräftigen Schwanzschlag auf den Boden, wenn sein Kumpel Teddy sich ihm von hinten nähert, während Yoda frisst. Es ist unmöglich, dieses Warnsignal zu übersehen:)
Mehr über die Kommunikation zwischen Mensch und Katze und zwischen Katze und Katze könnt Ihr in einem unserer früheren und beliebten Blogartikel lesen:
Überempfindlichkeit für Berührungsreize
Katzen können wahre Drama-Queens sein und intensiv auf das reagieren, was um sie herum passiert (Kitku Yoda ist das beste Beispiel dafür – er hat von uns den Spitznamen „Primadonna“ bekommen). Deshalb laufen sie manchmal weg, wenn wir sie unerwartet von der Couch hochheben, oder sie fangen an zu fauchen, wenn sie plötzlich etwas erschreckt. Trotzdem ist nichts besser als das Drama, das sie zeigen, wenn sie definitiv nicht von uns gestreichelt werden wollen.
Kennt Ihr den Effekt des wellenartigen Zuckens der Rückenhaut? Das Gefühl, als ob ein Zittern über den Rücken der Katze lief? Dies ist oft eine Reaktion auf die Stimulation bei Berührungen. Die hochsensible Haut einer Katze bedeutet, dass das, was der Katze zunächst Freude bereitet hat, schnell zu einem irritierenden Reiz werden kann. Eine Katze, die durch ein Übermaß an Streicheleinheiten irritiert ist, kann schnell vom Schoß herunterspringen und nervös die Stelle lecken, an der sie gestreichelt wurde, oder, wenn wir nicht vom Streicheln ablassen, zum Kratzen übergehen und die Möglichkeit ihrer Maniküre an uns auszuprobieren. Bei starker Reizung können sogar Zähne zum Einsatz kommen. Wellenartiges Zucken ist nur das erste Anzeichen eines Problems.
Wenn die Katze gestresst ist
Die Körpersprache von Katzen kann sich auf mehr beziehen als nur auf direkten Kontakt und den Versuch, uns mitzuteilen: „Lass es gut sein, ich will jetzt meine Ruhe haben“. Viele der Signale, die Katzen senden, zeigen, wie sie sich im Moment fühlen – mit Hilfe ihrer Ohren, Vibrissen, ihres Schwanzes oder ihrer Pupillen versuchen unsere Fellnasen uns mitzuteilen, dass sie sich langweilen, Angst haben, gestresst sind oder dass ihnen etwas wehtut. Solche Signale sind auch eine Möglichkeit, uns zu warnen – Stress oder Langeweile bei einer Katze können eskalieren und sich von einem scheinbaren „Ich habe nichts zu tun“ in ein „Beachte mich, oder ich reiße diesen Stuhl in Stücke“ verwandeln. Deshalb lohnt es sich, unsere Kratzbäume und Kratzliegen neben den Sesseln oder Sofas aufzustellen, haha…
Gehen wir nun aber zu den Details über:
- Aufgestellte, gespannte Ohren. Die Ohren einer Katze können sich in viele Richtungen bewegen, und zwar unabhängig voneinander. Sind sie jedoch gestreckt und zurückgezogen, ist dies ein deutliches Zeichen für Nervosität und Stress der Katze, aber auch für Unterwürfigkeit oder Aggressionsbereitschaft, die durch eine stressige Situation ausgelöst wird.
- Position der Vibrissen. Wie die Ohren werden auch die Schnurrhaare von Katzen zur Kommunikation genutzt. Wenn sie zusammen mit dem gesamten Mäulchen entspannt sind, gibt es keinen Grund zur Sorge. Sind die Schnurrhaare jedoch nach vorne gerichtet, können sie auf katzenhaftes Interesse gemischt mit Verärgerung hinweisen. Die Stellung der Vibrissen allein ist schwieriger zu interpretieren als die Bewegung der Ohren, aber wenn man sich das Mäulchen der Katze als Ganzes ansieht, erkennt man sicher, was vor sich geht.
- Erweiterte Pupillen. Sie können auf ungewöhnliche Neugierde hindeuten, wenn sie zusammen mit einem entspannten Mäulchen und eindeutig katzenhaftem Interesse auftreten. Wenn die Katze jedoch die Ohren anlegt, deutlich angespannt ist und ihre Pupillen erweitert sind, haben wir es wahrscheinlich mit Angst und hohem Stress zu tun. Solche Anzeichen treten zum Beispiel bei einem Tierarztbesuch auf, der für viele Katzen ein sehr emotionales Erlebnis ist.
Wir haben auch einige der Signale in der Katzenkommunikation in einem anderen interessanten Artikel in unserem Blog besprochen, zu dem wir Euch herzlich einladen:
Liebe fabKatzen, hat es Euch gelungen, mit Euren pelzigen Freunden durch Gesten und Körpersprache zu sprechen? Oder beobachtet Ihr täglich eines der im heutigen Artikel beschriebenen Signale?