Toxoplasmose. Gibt es etwas zu befürchten?

Toxoplasmose, MyKotty

Die Angst vor Toxoplasmose kann die ganze Freude an der Katzengesellschaft wegnehmen. Gibt es wirklich etwas, wovor man sich fürchten sollte? Und macht es Sinn, Fellnasen im Hinblick auf die Übertragung dieser Krankheit zu dämonisieren, wenn eine ähnliche Bedrohung in einem ungenau gewaschenen Salat stecken kann? Heute haben wir beschlossen, uns mit diesem kontroversen Thema zu befassen, das nach wie vor der Aufklärung bedarf. Sie ist uns umso näher, weil es eine Person aus dem MyKotty-Team gibt, die diese Krankheit hatte und glücklicherweise mit heiler Haut davongekommen ist.

Toxoplasmose kann eine schweres Gebrechen sein, aber nur, wenn wir uns bewusst der Möglichkeit mit einer Ansteckung aussetzen. Bereits wenige einfache Behandlungen reichen aus, um diese parasitäre, weltweit verbreitete Krankheit zu vermeiden. Viele von uns haben Nachweis von Antikörpern im Blut, die anzeigen, dass wir Toxoplasmose gehabt haben, was bedeutet, dass die Krankheit asymptomatisch verlaufen ist. Als gesunde Menschen mit richtiger Immunität haben wir praktisch nichts zu befürchten. Die Gefahr entsteht, wenn es die Möglichkeit gibt, dass ein Kind während der Schwangerschaft infiziert wurde, und auch, wenn die Ansteckung mit Toxoplasmose mit anderen Krankheiten zusammenfällt (wenn unsere Immunität geschwächt ist).

Ursachen dieser Krankheit

Die Hauptursache der Toxoplasmose ist die Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, dessen Endwirt katzenartige Tiere sind. Das Infektionsrisiko wird u.a. durch den Kontakt mit Katzen, ihren Kot und mit Katzenausscheidungen verunreinigtem Futter erhöht, obwohl es weitere Ursachen geben kann (z.B. Verzehr von rohem Fleisch oder nicht-pasteurisierter Milch). Parasiten vermehren sich im Darm der Katzen (genau im Epithel) und werden dann mit dem Kot in Form von so genannten Oozysten ausgeschieden, die für Tiere, und Menschen ansteckend sind. Nach dessen Einnahme vermehrt sich der Parasit in den Zellen der Organe und Gewebe des Wirts und platziert sich in den Muskeln, im zentralen Nervensystem und sogar im Auge.

Wie kann es zu einer Infektion kommen?

Dies ist vielleicht der wichtigste Punkt in diesem Artikel, da er einige der Mythen widerlegt, die mit Toxoplasmose in Verbindung gebracht werden, und er uns ermöglicht, besser zu verstehen, in welchen Situationen das Erkrankungsrisiko steigt. Entgegen der landläufigen Meinung ist es schwierig, sich mit Toxoplasmose durch Streicheln der Katze anzustecken (obwohl es auch in diesem Fall besser wäre, vorsichtig zu sein – vor allem, wenn es um schwangere Frauen geht).

So kann es zu einer Infektion kommen:

❎ Einnahme von Oozysten nach dem Kontakt mit Katzenkot (z.B. beim Reinigen der Katzentoilette oder beim Spielen im Sandkasten) – daher wird dringend empfohlen, sich nach solchen Aktivitäten die Hände zu waschen;

❎ Einnahme von Oozysten direkt aus ungewaschenem Gemüse oder Obst, die mit Katzenkot kontaminiert wurden oder von Fliegen oder Schaben auf Nahrung übertragen wurden;

❎ Einnahme von Oozysten aus rohem oder halbrohem Fleisch (Schweine, Schafe oder Geflügel können sich ebenfalls mit dem Parasiten infizieren);

❎ Einnahme von Oozysten aus nicht-pasteurisierter Milch oder nicht-pasteurisierten Milchprodukten.

Zusätzlich zu den oben genannten Szenarien gibt es zwei weitere spezifische Situationen von Parasiteninfektionen:

❎ Infektion des Fötus durch den Übergang der Parasiten durch den Mutterkuchen (während der Schwangerschaft);

❎ Infektion als Folge einer Transplantation eines parasitenhaltigen Organs.

Krankheitsanzeichen

Man kann sich also direkt (eine Person, die Oozysten konsumiert) und indirekt durch die Mutter (während der Schwangerschaft) anstecken, daher die Einteilung in erworbene und kongenitale Toxoplasmose. Während die erworbene Variante in den meisten Fällen asymptomatisch verläuft, gibt es Ausnahmen mit gesundheitlichen Implikationen.

Dazu gehören die Symptome, wie z. B.:

– vergrößerte Lymphknoten und grippeähnliche Symptome;

– Netzhautentzündung und Aderhautentzündung;

– bei immungeschwächten Personen – schwere Symptome in Form von Herzmuskelentzündung, Lungenentzündung, Leberentzündung und sogar Hirnhautentzündung.

Anders verhält es sich bei der kongenitalen Toxoplasmose, die bei Neugeborenen in der pränatalen Phase (während der Schwangerschaft) auftritt, aber nur in der Situation der so genannten Primärinfektion, d.h. wenn die Frau vorher noch nicht an Toxoplasmose erkrankt war. Die größte Bedrohung für den Fötus ist eine Parasiteninfektion im 3. Trimester der Schwangerschaft, aber je später zu einer Infektion der Mutter kommt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass beim Kind ernsthafte Symptome auftreten. Der Anteil der Neugeborenen, die mit kongenitaler Toxoplasmose infiziert sind, ist gering, doch in diesen wenigen Fällen kann eine akute Variante der Krankheit gefährlich sein, da sie das Risiko des gleichzeitigen Auftretens von 3 Symptomen (die Symptome des klassischen Trias) mit sich bringt – Hydrozephalus, Chorioretinitis, intrazerebrale Verkalkung.  Zu den Begleitsymptomen können auch Zuckungen, eine vergrößerte Leber und ein niedriges Körpergewicht gleich nach der Geburt gehören.

Diagnose

Die Toxoplasmose kann durch eine Laboruntersuchung auf Blutantikörper (IgM, IgA, IgG) oder durch das PCR-Verfahren diagnostiziert werden. Die richtige Interpretation der Tests ist für die Diagnose der Toxoplasmose bei Schwangeren sehr wichtig, da sie sich in einem Risiko einer fetalen Infektion und einer sofortigen Behandlung während der Schwangerschaft niederschlägt. Vor der geplanten Schwangerschaft ist es gut, Toxoplasmose-Tests durchzuführen, mit denen der so genannte serologische Status (der Nachweis oder das Nichtvorhandensein von spezifischen Antikörpern) überprüft werden kann.

Wie kann man Toxoplasmose behandeln?

Menschen mit richtiger Immunität benötigen kaum eine Behandlung. Leidet der Patient an einer okulären oder generalisierten Form (Angriff auf innere Organe), wird die Behandlung in spezialisierten Zentren durchgeführt und es werden Antiprotozoen-Medikamente eingesetzt. Bei schwangeren Frauen hilft die Behandlung mit Spiromycin zu verhindern, dass der Parasit über den Mutterkuchen in den Blutkreislauf des Fötus gelangt (die Therapie wird bis zum Ende der Schwangerschaft angewendet). Sobald die Krankheit diagnostiziert wurde und entsprechende Maßnahmen ergriffen worden sind, wird auch ein regelmäßiges Blutbild erforderlich sein (verschriebene Medikamente können zu einer Thrombozytopenie und niedrigen Werten der weißen Blutkörperchen führen). Bei einer Verschlechterung des Sehvermögens ist auch eine Untersuchung des Augenhintergrundes ratsam.

Wie kann man sich der Infektion vorbeugen?

Der Schlüssel dazu ist die Hygiene und die Einhaltung der Grundsätze einer gesunden und sicheren Ernährung. Das wichtigste ist:

☑ Vermeidung des Verzehrs von rohem, halbrohem und geräuchertem Fleisch und Wurstwaren sowie von nicht-pasteurisierter Milch;

☑ Trinken von nur abgekochtem Wasser oder Wasser aus nachgewiesenen Quellen;

☑ Waschen der Hände und Küchenutensilien nach jeder Aktivität, bei der, der Kontakt mit rohem Fleisch bestand;

☑ Sorgfältiges Waschen von Obst und Gemüse vor dem Verzehr;

☑ Schutz der Lebensmittel vor Fliegen, die Parasiten übertragen können;

☑ Verwendung von Handschuhen bei der Arbeit im Garten oder auf dem Balkon (wenn die Katze nach draußen geht, können sich Parasiten im Boden befinden);

☑ Gründliches Händewaschen nach der Reinigung der Katzentoilette;

☑ Auskochen der Katzentoilette – kochendes Wasser ist dafür ideal;

☑ eine Bitte um Reinigung der Katzentoilette durch eine andere Person (bei schwangeren Frauen) – hier können die Männer die Zügel in die Hand nehmen:);

☑ Händewaschen nach jedem Kontakt mit der Katze (hauptsächlich schwangere Frauen);

☑ Schutz der Sandkästen vor dem Zugriff von Katzen;

☑ Katzenfütterung mit Fertigfutter.

Durch die Anwendung der folgenden Regeln verringern wir das Risiko einer Infektion mit Toxoplasmose. Gleichzeitig können wir das Spielen mit der Katze genießen, ohne uns Sorgen um eigene Gesundheit machen zu müssen.

Wie ist es bei Euch FabKatzen? Habt Ihr Erfahrung mit dieser Krankheit gemacht? Würdet Ihr noch etwas zu unserer Prophylaxe hinzufügen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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