Wir widerlegen die Stereotypen über Katzen

Stereotypen über Katzen, MyKotty

Ihr habt schon bestimmt einige Stereotypen über Katzen gehört. Wir wissen jedoch, dass Ihr, liebe FabKatzen, sehr wohl zwischen Mythen, Fakten und Wahrheiten über die Existenz von Katzen unterscheiden könnt. Wir wissen aber auch, dass Katzen im Laufe der Jahre mit vielen Klischees versehen worden sind, denen kein anständiges, charaktervolles Kätzchen zustimmen kann. Heute wiederlegen wir mit Hilfe Euer Kommentaren auf Instagram, Facebook und Twitter die Stereotype, die uns und Euch am meisten in Erinnerung geblieben sind. Schnallt Euch an und haltet Euch fest, denn der Weg in die geheime Katzendimension ist mit einigen großen Hindernissen verbunden.

Klassiker: Katze landet immer auf vier Pfoten

So oft gehört und so unwahr. Das Sprichwort, dass eine Katze „immer auf alle Vier Pfoten landet“, ist ein klassischer Mythos. Es stimmt, dass Katzen einen angeborenen Instinkt haben, sich beim Hinfallen mit ihren Pfoten nach unten zu drehen und sie entsprechend zu krümmen oder zu spreizen, um ihre Fallgeschwindigkeit zu verringern. Dies alles geschieht jedoch in einem extrem schnellen Tempo und mit wenig Zeit zum Reagieren. Manche Stürze können vorzeitig enden (z. B. wenn die Katze auf ein Gebüsch oder den Balkon des Nachbarn fällt), andere können zu schmerzhaft sein, selbst wenn die Katze auf ihren sprichwörtlichen vier Pfoten landet. Es gibt nur eine Schlussfolgerung: Die Wohnung so zu sichern, dass die pelzigen Freunde nicht springen und aus für sie gefährlichen Höhen fallen können, ist ein äußerst wichtiger Aspekt der Einrichtung des Katzenraums.

Katzen binden sich nicht an Menschen, sondern nur an einen Ort

Ihr habt dieses Stereotyp mehrfach in den Kommentaren erwähnt und wir wissen sehr wohl, warum – in Nicht-Katzenkreisen und auch noch bei einigen Katzenbetreuern herrscht der Glaube, dass Katzen an einen bestimmten Ort binden und jeder Umgebungswechsel extrem schwierig für sie ist. Es stimmt, dass Umzüge, Renovierungen, ständiges Reisen oder auch der Wechsel der Wohnungseinrichtung die Katze sehr stressen können. Schließlich sind sie territoriale Tiere und brauchen Stabilität in ihrer Umgebung. Es ist jedoch nicht wahr, dass sie sich nicht an Menschen binden! Für eine Katze ist der Umzug in ein neues Zuhause mit ihren liebevollen Betreuer viel leichter zu ertragen als der Aufenthalt in derselben Wohnung allein oder bei völlig fremden Menschen.

Eine Ausnahme von der Regel sind kurze Wochenend- oder Urlaubsreisen – wenn Eure Katzen nicht gerne reisen, ist es weniger stressig, sie für 2-3 Tage bei einem Katzensitter zu Hause zu lassen, als ein paar hundert Kilometer in einem engen Auto zu fahren und sich an einen neuen Ort zu gewöhnen, um ihn dann sofort wieder zu verlassen.

Wir müssen an dieser Stelle hinzufügen, dass die Bindung eines Menschen an eine Katze eine ganz besondere Form der Liebe ist und nicht nur darauf beruht, dass die Katze von uns gefüttert wird und deshalb nur zum Fressen zu uns kommt. Katzen können ihre Betreuer lieben und vergöttern, und sie werden immer die eine Person im Haus finden, zu der sie die stärkste Bindung aufbauen. Klingt das nach dem Charakter eines herzlosen  Katzenindividualisten?

Katzen sind aggressiv und können Menschen angreifen

Dieser Mythos geht wahrscheinlich auf eines der häufigsten Probleme von Katzenbetreuern zurück – auf Angriffe der Füße und Hände durch eine gelangweilte Katze. Solch ein Verhalten ist jedoch kein Beweis für Aggression gegenüber Menschen – der Schuldige ist in den meisten Fällen der Mangel an richtigen Spielmustern der Katze. Jede Fellnase, selbst die faulste, hat von Natur aus Jagdbedürfnisse. Zu Hause erfüllt sie sie vor allem beim Spielen und während des vom Betreuer durchgeführten Jagdzyklus. Wenn wir zum Spielen unsere eigenen Hände oder Beine benutzen, um mit der Katze zu spielen, lernt die Katze schnell, dass sie das Objekt sind, das sie angreift. Dazu – da die Katze weiß, dass der Angriff der Beine den Betreuer stört, ist dies für die Mieze oft eine schnelle Möglichkeit,  auf sich Aufmerksamkeit zu lenken.

Wir sollten die richtigen Spielmuster mit einer Angel, einer Schnur, einem Ball bereits im frühen Kätzchenalter entwickeln. Überlassen wir die Hände nur zum Streicheln und die Füße zum Gehen. 🙂

Kleine Kinder können Opfer von Katzen werden

Um beim Thema des aggressiven Verhaltens zu bleiben, hat uns ein weiterer interessanter und völlig unwahrer Mythos die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Manche Menschen scheinen zu glauben, dass Katzen kein sicheres Haustier für ein Baby sind, weil sie ein kleines Kind angreifen, wenn es seine Hände im Kinderbett bewegt. Keineswegs! Selbst Katzen mit einem ausgeprägten Jagdinstinkt zielen auf Beute ab, die sie realistisch fangen können. Ein Mensch, selbst der kleinste, ist keine attraktive Beute oder ein gutes Spielzeug für sie. Kinder sind daher in der Nähe von Katzen völlig sicher, aber es ist erwähnenswert, dass es mit dem Heranwachsen des Kindes notwendig ist, dem kleinen Menschen den richtigen Umgang mit der Katze beizubringen – Stören, Ziehen an Fell und Schwanz oder das bereits erwähnte Spielen mit den Händen können die Ursache für Verhaltensprobleme und unerwünschte Angriffe werden.

Katzen sind selbständig und müssen nicht betreut werden

Man hört viel über die Selbständigkeit von Katzen. Aber sind sie wirklich Tiere, deren Bedürfnisse, selbst im Vergleich zu Hunden, minimal sind? Ganz bestimmt nicht! Natürlich muss man mit einer Katze nicht mehrmals am Tag Gassi gehen, unabhängig von der Jahreszeit, dem Wetter oder der Laune des Betreuers. Es ist jedoch notwendig, die Katzentoilette regelmäßig zu putzen, das Fell zu pflegen, die Fellnase zu füttern, ihr ein geeignetes Spielzeug und einen Platz zum Ausruhen, Kratzen und Spielen zur Verfügung zu stellen, um den gesamten Jagdzyklus zu erfüllen. Die Bedürfnisse einer Katze sind ganz anders als die eines Hundes, aber wir sollten sie nicht verringern. Trotz der weit verbreiteten Meinung sind Katzen definitiv keine Haustiere für Menschen, die nicht den ganzen Tag zu Hause sind. Um glücklich zu sein, brauchen sie menschliche Aufmerksamkeit und Gesellschaft. Lassen wir also diesen schädlichen Mythos ein für alle Mal unter einer dicken Katzenstreu-Schicht begraben.

Füttern einer Katze ist ein Kinderspiel

Auf der Suche nach einem weiteren Mythos sind wir auf eine nicht ganz zutreffende Meinung über Katzen gestoßen. Das Füttern ist einfach und eine Katze frisst, genau wie ein Hund, alles, was sie in ihrem Napf findet? Wir sind sicher, dass jede FabKatze jetzt vor Lachen platzen wird und mitleidig auf die neben ihr schlummernde Fellnase mit sehr besonderen Ernährungsbedürfnissen blickt. Katzen sind keine wandelnden Abfallfresser – sie sind reine Fleischfresser, deren Ernährung aus fleischreicher Nahrung bestehen sollte, nicht aus Resten vom Abendessen. Außerdem ist es optimal, ihnen kleine und häufige Portionen zu geben. Mehr über das Füttern von Katzen könnt Ihr in einem unser Artikel auf dem Blog lesen:

Katzen sind stinkende Wesen

Eine Katzentoilette im Haus ist nicht der Lieblingsanblick vieler Katzenbesitzer, aber sie sollte auf keinen Fall die Ursache für den Mythos von Stinkerkäse-Katzen sein. Die Wahrheit ist das komplette Gegenteil des verbreiteten Mythos, und Katzen sind in der Tat äußerst saubere Geschöpfe und schätzen persönliche Hygiene. Unangenehme Gerüche werden in der Regel durch mangelnde Pflege und Regelmäßigkeit seitens des Besitzers verursacht – die Katzentoilette sollte regelmäßig geputzt werden, sogar mehrmals täglich, wenn mehrere Katzen zu Hause sind. Wir müssen auch bedenken, dass der Geruch von Katzenkot von vielen Faktoren beeinflusst werden kann – von der Ernährung der Katze (je besser, desto weniger stinkt der Inhalt der Katzentoilette), von Krankheiten und gesundheitlichen Problemen sowie von der Kastration. Nicht kastrierte Männchen und Weibchen können den Bereich markieren und unangenehme Gerüche nicht nur im Bereich der Katzentoilette hinterlassen.

Bosheit liegt in der Natur der Katze

Wir müssen zugeben, dass wir bei der Suche nach dem ganzen Arsenal an Katzenmythen schockiert sind, wie viele von ihnen ein eher negatives Bild der Katzengefährten zeichnen. Zu den schlimmsten Meinungen gehört der Irrglaube, dass Katzen bösartige Tiere sind. Von wegen! Katzen zeigen, wie viele andere Tiere auch, kein derartiges Verhalten und werden nicht von Emotionen wie Wut, Eifersucht oder dem Wunsch, uns das Leben schwer zu machen, angetrieben. Ihr Verhalten kann aufgrund von Verhaltens- oder Gesundheitsproblemen (oder einer Kombination aus beidem) gestört sein, aber diese Probleme erfordern die Zusammenarbeit mit einem Verhaltensforscher und einem Tierarzt. Es lohnt sich definitiv nicht, die Katze dafür zu bestrafen – Pinkeln in die Schuhe und auf die Fußmatte, Miauen, wenn Du arbeitest, oder Dich an den Knöcheln zu krallen, ist wirklich kein Zeichen für Bosheit der Katze.

Es gibt keine Katzen-Mensch-Kommunikation

Man kann den Mythos über die Bosheit der Katze mit einer anderer ungerechten Aussage verbinden, dass die Katzen mit den Menschen nicht kommunizieren können. Enorme Untersuchungen des Verhaltens der Katze zeigten jedoch, dass unsere pelzige Gefährten sehr gut unsere Mimik und unser Verhalten verstehen und haben Methoden entwickelt, um mit uns zu kommunizieren, z. B. mithilfe des Miauens (sie nutzen es in der Kommunikation mit anderen Katzen nicht), das Reiben an den Beinen, Schnurren oder das Einnehmen einer bestimmten Körperhaltung. Das Problem liegt also an der Seite des Betreuers – die Katzensprache sollte man, wie eine andere Fremdsprache betrachten und sie von den Grundlagen lernen. Es reicht nicht aus eine Katze zu Hause zu haben, um sofort alle Signale zu verstehen, die sie uns gibt.

Katzen können nichts lernen

Zum Schluss ein Mythos, der in der Katzenwelt relativ kürzlich widerlegt worden ist. Wir meinen hier die Fähigkeit der Katze zu lernen – nicht nur Tricks, die mit Leckerlis belohnt werden, aber Verhalten im täglichen Katzenleben. Katzen sind Wesen, die viel verstehen, sie können logisch denken und einige Fakten verbinden. Man kann ihnen Pfötchen geben, High-Five, über ein Hindernis zu springen und (was vor allem für den Betreuer wichtig ist) das Zähneputzen, Kämmen oder die Transportbox zu benutzen, beibringen. Mit der Belohnung-Methode können wir die Katze im Laufe einiger Wochen oder Monaten sehr viel beibringen. Das Katzen-Training wird sich von dem Hunde-Training ein bisschen ändern. Man kann jedoch nicht gleich denken, dass die Katzen nichts lernen können und nur das machen was sie wollen.

Welche Katzen-Mythen haben Euch am meisten schockiert, liebe FabKatzen? Oder habt Ihr vielleicht  von einigen gar nicht gehört? Wir warten auf Eure Kommentare. Alles Gute für Euch und denkt dran – wir, Katzenbetreuer, sollten die Katzenmythen widerlegen!

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